Im Vorfeld sorgte das Gerät für Diskussionsstoff: Zum einen, weil die Vermieter vorher nicht gefragt wurden, zum anderen, weil die Gemeinde zwar 14.500 Euro für das Gerät mit Touchscreen zahlt, die TTT allerdings daran verdient. Das schlägt sich auch in der Beteiligung nieder.
Die neuen WEBtis-Terminals in den Gemeinden sind eigentlich eine wunderbare Sache. Die Geräte sind deutschlandweit die modernsten ihrer Art und wurden in Zusammenarbeit mit der TTT entwickelt.
Modernste Ausstattung
Neben einem großen Touchscreen beinhaltet das Terminal eine automatische Helligkeitsregelung des Bildschirms, sodass sich der Urlauber unabhängig von der Lichtintensität über die Gemeinde, Webcams, das Wetter und oder über die Zimmersuche informieren kann.
Zudem verfügt das vor Kurzem in Rottach-Egern aufgestellte Gerät über die sogenannte „Button-Flash“-Funktion, welche bei Berührung grün aufleuchtet und so die korrekte Handhabung bestätigt. Außerdem können per QR-Code die gefundenen Daten direkt auf das eigene Smartphone übertragen werden. „Im Vordergrund steht wie bisher die leichte Bedienbarkeit für den Nutzer“, erklärt Petra Berger, Abteilungsleiterin für Gäste- und Anbieterwesen bei der TTT.
Zwei Klassen von Vermietern
Doch die Terminals sind schon seit Längerem ein Politikum. Bei den neuen Geräten gibt es nämlich zwei Klassen von Vermietern: diejenigen, die eine jährliche Gebühr an die TTT bezahlen, und diejenigen, die das nicht tun.
Zwischen 108 und 686 Euro müssen die Betriebe jährlich dafür ausgeben, um in dem neuen Terminal prominenter dargestellt zu werden. Alle anderen Vermieter werden lediglich genannt.
Rottachs Bürgermeister Franz Hafner sieht darin dennoch den Beweis, dass alle Gastgeber eingebunden werden. So betonte er in der Diskussion um die Benachteiligung von „Offlinern“, dass man ja gerade deswegen Wert darauf gelegt habe, dass alle Vermieter aufgeführt würden. „Das war eine ausdrückliche Forderung von mir, sonst würden wir das Gerät gar nicht erst beschaffen“, so Hafners Aussage vor einigen Monaten im Gemeinderat.
Rottach zahlt und TTT verdient
Aber nicht nur die unterschiedliche Einbindung, sondern auch die Kosten-Einnahme-Verteilung irritierte die Gemeinderäte, denn als lokale Leistung sollen die 14.500 Euro für das Gerät auch von den Gemeinden bezahlt werden, so die Argumentation von TTT-Chef Georg Overs. Die Einnahmen des Gerätes gehen allerdings direkt an die TTT. „Ein gutes Geschäft“, wie Overs bestätigte.
Nicht nur Kämmerer Georg Hofmann irritierte diese Aussage in einer Gemeinderatssitzung, sondern auch einige Gemeinderäte. Dennoch entschied man sich in Rottach-Egern letztendlich dafür, das neue WEBtis-Terminal anzuschaffen, sodass die Gäste nun auch unabhängig von den Öffnungszeiten der Tourist-Information (TI) ein Zimmer buchen können. Und das Angebot werde von den Gästen bereits sehr gut angenommen, erklärt Angelika Drexler, Leiterin der TI in Rottach.
Zum Start nutzen rund 30 Vermieter – also rund ein Fünftel aller Gastgeber – den neuen Service, so die TI-Leiterin. Der Rest wird wie gehabt nur aufgelistet. Geht es nach dem Willen der TTT, sollen das aber natürlich noch mehr werden. Dazu Drexler:
Ich schicke jetzt nochmal an alle Vermieter ein Schreiben raus, die bis jetzt noch nicht abgesagt haben. Die können sich das dann auch gern nochmal vor Ort anschauen. So haben wir bis jetzt schon vier neue Vermieter hinzugewonnen.
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