In dem kleinen Ortsteil von Irschenberg ist an diesem Morgen viel los. Von außen sieht man dem Haus, in dem zwei Familien zur Miete leben, fast nichts an. Selbst die Blumen auf dem Balkon scheinen auf dem ersten Bick unberührt. Nichts ist zu sehen von der Zertötung im Inneren des Gebäudes.
Stummer Zeuge des Schreckens der vergangenen Nacht scheint nur das Dämm-Material, das am Boden liegt. Man würde am Haus vorbeilaufen, wäre da nicht dieser Gestank nach verbranntem Holz. Der Vermieter klärt uns auf:
Der Blitz ist ins Dach eingeschlagen. Und dann hat es auch schon gleich im Treppenhaus angefangen, zu brennen. Dort ist auch die ganze Holzdecke runtergekommen. Der Strom war natürlich sofort weg durch den Einschlag. Innen sieht es fürchterlich aus.
Auch Mieterin Monika T., die wie alle anderen Bewohner mit einer leichten Rauchvergiftung davonkam, berichtet immer noch geschockt: “Wir lagen schon im Bett. Unser Sohn Peter war noch am Computer. Wir haben ein lautes Bumm gehört und dann war überall schon Rauch.”
Monika T. lebt mit ihrem Mann Martin und Sohn Peter in dem betroffenen Dachgeschoss. Der Blitzeinschlag, vom dem sie auch im Video (s.u.) berichtet, war gestern Abend sogar noch in Miesbach zu hören – ein ohrenbetäubender Knall.
“Auch wir haben diesen wahnsinnigen Knall gehört. Unglaublich! Und dann passierte dann alles ganz schnell. Zum Glück wurde niemand ernsthaft verletzt”, erzält uns der Beistzer des Hauser, der sichtlich erleichtert war, dass niemand bei dem Unglück zu Schaden kam.
Die Feuerwehren aus Irschenberg, Miesbach, Vagen, Weyarn, Reichersdorf und der Landkreisführung schafften es mit 85 Einsatzkräften nach zirka zwei Stunden den Brand zu löschen (wir berichteten).
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Die Bewohnerin der Erdgeschosswohnung, gehüllt in eine Decke, erzählt uns vom Zustand ihrer Wohnung: “Gebrannt hat es bei uns unten nicht, aber überall in der Wohnung liegt Asche. Alles ist mit einem braunen Belag überzogen. Eklig – und es stinkt fürchterlich. Nur komischerweise im Wohnzimmer sieht man gar nichts.”
Die Polizei, die in einer ersten Stellungnahme von einem Blitzschlag ausgeht, hat die Ermittlungen übernommen. Das Haus ist verplombt und nicht zu betreten für die Bewohner. Laut Schätzung des Vermieters wird es mindestens ein Jahr dauern, bis die Mieter in ihre Wohnungen zurückkehren können.
Obdachlos in Sekunden
Beide Familien wurden nach der Untersuchung durch den Notarzt übergangsweise in das Gasthaus Loiderding in Irschenberg gebracht. Eine Notunterkunft, aber eben auch nicht mehr als das, wie Monika T., die noch immer mit Kopfschmerzen zu kämpfen hat, später noch erzählt: Alles sei zerstört. Auch der Laptop ihres Sohnes sei unbrauchbar und die Nachbarin ergänzt noch: „Den braucht der Junge doch für sein Studium“.
So schnell kann es gehen. Eben liegt man noch im Bett und dann verändert ein Blitzeinschlag das Leben. Von einem Moment auf den andren steht man ohne Wohnung und alles andere da, was man zum Leben braucht. Falls ihr die Betroffenen unterstützen wollt, meldet euch bei uns. Wir leiten alles an Martin, Monika und Peter weiter.
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