In den großformatigen Gemälden, die sich geradezu als Flickenteppich der menschlichen Befindlichkeiten darstellen, sind die unterschiedliche Großstädte der Welt angesiedelt. So sieht man neben den Berufspendlern in der Moskauer U-Bahn die New Yorker , die sich durch den hektischen Großstadtverkehr kämpfen. So unterschiedlich ihre Leben und ihrer Umgebungen auch sein mögen, sie alle eint ein unbestimmter Schwebezustand, in dem Zacharova sie einfängt. Mit jedem neuen Ort, an den man kommt und jeder neuen Gesellschaft in die man sich begibt, passt der Mensch unwillkürlich seine, nach außen präsentierte, Fassade an. So kehrt man am Arbeitsplatz etwa eine andere Seite von sich hervor, als zu Hause im Kreis der Familie. Dennoch sind beide niemals komplett erwartungsfrei, sie sind verbunden mit gewissen Vorstellungen, die man in der jeweiligen Rolle an sich stellt. Unterwegs jedoch fallen alle Erwartungen weg und so zeigt der Mensch sich hier am authentischsten und verletzlichsten, so wie er tatsächlich ist. Ekaterina Zacharova fängt dies in ihren Gemälden ein, dem Betrachter wird eine beinahe voyeuristische Rolle zugewiesen. Die intime Qualität der Szenen lässt das Gesamtwerk zu einem psychologischen Portrait des modernen Städters werden und führt dabei das zutiefst menschliche vor, dass uns allen, unabhängig von unserem Aufenthaltsort, innelebt.
Ein Novum ist die Art der Hängung, die ungeahnt neue Facetten der Arbeiten offenbart.
Ekaterina Zacharova wurde 1968 in Moskau geboren und absolvierte dort zunächst ein Studium an der Theaterkunstschule Moskau, worauf sie ein Studium an der Kunsthochschule Moskau anschloss. Ihren Abschluss in Malerei und Grafik an der Surikov-Akademie, bestand sie mit Bestnoten. Nach ihrer Umsiedlung nach Bayern war sie auf zahlreichen Einzel-und Gruppenausstellungen, sowie internationalen Kunstmessen vertreten. So etwa 2019 Venice Biennale, ArtExpo in New York, Art Week in Miami und Art Market Hamptons. Ausstellungen hatte sie zudem in der Colorida Art Gallery in Lissabon, der Gaudi Galerie in Madrid, der Galerie Kunst am Gendarmenmarkt in Berlin, sowie dem Haus der Kunst und im Egyptischen Museum München. 2018 bekam sie für ihre Serie „just a woman“ Publikumspreis der Nord Art Ausstellung.
2010 markiert einen Wandel in Zacharovas künstlerischem Schaffen. Sie beschäftigt sich nun bevorzugt mit dem Leben des modernen Menschen in Metropolen. Auf zahlreichen Reisen in viele europäische Städte, sowie nach New York, Moskau, Hong Kong, Shanghai und Havanna hat sie der dortigen Energie nachgespürt und ihre Eindrücke über Ausstrahlung und Lebenshaltung der sich dort bewegenden Menschen in Gemäldezyklen festgehalten.
So entstanden die Serien „Two“, „New York – New York“, „Habana – amor nostalgico“ und „Apéro à Paris“. Die Serie Panta Rhei – Komm mit!“ wurde unter der Schirmherrschaft der Europaabgeordneten Anglika Niebler mit dem Europäischen Bürgerpreis 2014 ausgezeichnet. Seit 2018 ist sie außerdem erneut eine Zusammenarbeit mit dem Opernfestival „Chiemgauer Opernsommer“ eingegangen, für das sie bereits 2000 Bühnenbild und Kostüme entwarf. So war sie zuletzt wieder als Bühnen-und Kostümbildnerin für „La Bohème“ tätig, sowie für die Neuinszenierung von „Turandot“. Ihre Gemälde werden als dabei vergrößert auf die Bühne projiziert und dienen als Bühnenbild.
Ekaterina Zacharova: GOING HOME Von 11.08.2021 bis 22.09.2021
Raiffeisenbank Gmund am Tegernsee eG
Mo – Fr: 8.30 Uhr – 12.30 Uhr
Di und Do. 14-17.30 Uhr
Wiesseer Str.16, 83703 Gmund am Tegernsee
Weitere Informationen unter:
Ekaterina Zacharova
Wiesseer Straße 2-4
83703 Gmund am Tegernsee
Telefon 08022 74282; Mobil 0174 4569387
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