Nach diversen Vorfällen und schlechten Zuständen stehen die Betreiber der Seniorenresidenz am Schliersee vor dem Aus. Doch der Mutterkonzern sucht weiter fieberhaft nach Lösungen.
Als in der letzten Woche Sereni Orizonte die Verhandlungen mit potenziellen Übernahmekandidaten für die Schlierseer Pflegeinrichtung öffentlich machte, lagen der Arbeitsgemeinschaft der Pflegekassenverbände in Bayern (ARGE) auf Anfrage keine Informationen in dieser Sache vor. Die ARGE ist in diesem Fall für die Entscheidung über einen Betreiberwechsel zuständig. Sie muss mit dem möglichen neuen Betreiber neue Versorgungsverträge verhandeln.
Heute aber informierte uns Vedrana Romanovic, Pressereferentin bei ARGE, per Mail über neue Entwicklungen am Schliersee.
Informationen zu einem möglichen neuen Träger sind der ARGE zwischenzeitlich zugegangen. Die ARGE prüft diese Möglichkeit nun intensiv, deshalb können wir uns aktuell noch nicht dazu äußern.
Im Miesbacher Landratsamt hält man sich auffallend bedeckt. Auch hier fehlten letzte Woche noch alle Informationen zu einem möglichen Betreiberwechsel am Schliersee, jedenfalls “von offizieller Seite”. Dazu die Pressestelle: “Das Landratsamt achtet darauf, dass sämtliche geltenden Vorschriften beim Betrieb einer Einrichtung eingehalten werden. Da uns der potenzielle Übernahmekandidat namentlich nicht bekannt ist, würden jegliche Einlassungen hierzu auf reiner Spekulation beruhen.”
Außerdem wurde in der Stellungnahme noch ergänzt, dass die Fachstelle für Pflege- und Behinderteneinrichtungen – Qualitätsentwicklung und Aufsicht (FQA) des Landratsamts – nicht in der Position sei, einen möglichen Betreiberwechsel zu beurteilen. Auch alle Verhandlungen dies betreffend werden über die ARGE laufen. Das Landratsamt ist die Behörde, die bei erneuten Verstössen im Pflegeheim, die Einrichtung mit einer Betriebsuntersagung endgültig schliessen könnte.
Die FQA war aber in den letzten Monaten seit der Kündigung der Versorgungsverträge trotzdem nicht untätig. Die Einrichtung werde weiterhin “engmaschig kontrolliert”, informiert die Pressestelle des Landratsamts. So seien sowohl am 13. Juli als auch am 17. August unangekündigte Kontrollen in der Schlierseer Residenz durchgeführt worden.
Betriebsuntersagung oder Betreiberwechsel
Zurzeit arbeite man in der FQA-Abteilung mit “Hochdruck” an der Auswertung der Prüfergebnisse, so die Pressestelle weiter. Abhängig von diesen Ergebnissen werde dann sehr schnell über weitere Maßnahmen entschieden.
Möglich sei zum Bespiel auch, dass das Landratsamt aufgrund erneuter und gravierender Verstöße der Betreiber eine Betriebsuntersagung ausspricht. Was zum endgültigen Aus für die Seniorenresidenz führen würde, wie das Landratsamt deutlich macht.
Eine theoretische Betriebsuntersagung würde sofort gelten mit einer Frist zur Abwicklung des Betriebs.
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