Nicht immer geht es in der Verkehrswende nur um die Touristen, die das Tal stürmen. Manchmal geht es auch einfach um uns Einheimische und unsere Bedürfnisse. Im konkreten Fall macht die Junge Union Tegernsee-Egern-Kreuth deutlich, dass die noch hier lebenden Jugendlichen nach anderthalb spaßarmen Jahren in der Pandemie mal gern wieder zum Feiern in die große Stadt möchten.
Am Donnerstag überreichte Jonas Strohschneider bei der der Attek Veranstaltung zur Verkehrswende im Tal (wie berichteten) dem Geschäftsführer der BRB, Fabian Amini einen Brief seiner Ortsgruppe. In einem Instagrampost berichtet er über diese Aktion und benennt auch die Hintergründe.
Da nach langer Zeit wieder das Nachtleben zum Leben erweckt wurde, wollen viele junge Menschen aus dem Tal nach München um dort in Clubs, Kneipen und Restaurants zu gehen.
Doch leider sei man als junger Mensch gezwungen sich vom ÖPNV zumindest – feiertechnisch – abzuwenden, so Wieczorek weiter auf Instagram, da der letzte Zug in Richtung Oberland schon kurz nach Mitternacht in München starte. Das sei doch etwas früh, um das Partyleben in München wieder zu verlassen. Sinn würde da vielmehr ein Zug am Wochenende machen, der gegen 03:00 Uhr oder 04:00 Uhr morgens fährt.
Deshalb möchte die JU Tegernsee-Egern-Kreuth mit dem Chef der Bayerischen Regional Bahn in den Dialog treten und Möglichkeiten der Umsetzung mit ihm gemeinsam ausloten.
Was sagt der BRB-Chef zum Wochenend-Partyzug?
Wir haben bei Fabian Amini nachgefragt. “Wir freuen uns immer über zusätzliche Züge, die wir dann im Auftrag der Bayerischen Eisenbahngesellschaft fahren dürfen”, sagt der Chef der BRB. Doch leider sei in einem solchen Fall nicht die Regionalbahn am Zug, sondern die Bayerische Eisenbahngesellschaft in München. “Die müssten einen Nachtzug bei uns bestellen, dann können wir erst aktiv werden”, erklärt Amini weiter. Doch davor stehen die üblichen wirtschaftlichen und politischen Hürden: Kostenabwägung, politischer Druck und eine Bedarfsanalyse. Das kann dauern.
Also wäre es sinnvoll, wenn sich die Nachwuchs CSU’ler an ihren Landesvater wenden, um sich die notwendige politische Rückendeckung zu holen. Und vielleicht hat die lokale Politik in der Zwischenzeit eine andere Lösung für die Jugendlichen im Kreis. Wie zum Beispiel Sammeltaxis oder Busse, die die Jugendlichen von der letzten S-Bahn in Holzkirchen abholen, um sie sicher Heim zu holen. Das wäre dann um 02:06 Uhr oder 03:06 Uhr. Auch eine schöne Art der Politik sich mal bei den Jungen zu bedanken, für all das Verständnis in der Pandemie, oder?
Den Start macht der Oktober mit dem großen und viel diskutierten Thema Verkehr. ? Hierzu werden wir im Laufe der kommenden Wochen immer wieder themenspezifische Berichte, Interviews und Kommentare veröffentlichen.
SOCIAL MEDIA SEITEN