Am Donnerstag, den 30. Dezember, wollte ein 36-Jähriger aus Weilheim über die Tegernseer Seite auf die Bodenschneid wandern, um dann auf dem Bodenschneidhaus zu übernachten. Doch auf dem Abstieg vom Gipfel verstieg sich der Mann. Er vereinbarte mit dem Hüttenwirt einen neuen Treffpunkt, da er nicht wie ursprünglich ausgemacht um 19 Uhr an der Unterkunft ankommen würde. „Leider erschien der Wanderer bis 22 Uhr nicht am Treffpunkt“, berichtet die Bergwacht Rottach-Egern. Diese wurde daher gegen 22:26 Uhr vom Hüttenwirt und dem Vater des Vermissten alarmiert.
Einsatzleiter löst Rettungskette aus
Der 36-Jährige war zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr über sein Handy erreichbar. Der einzige Anhaltspunkt für die Einsatzkräfte war, dass er in Richtung Enterrottach abgestiegen ist. Daraufhin löste der Einsatzleiter eine Rettungskette aus, so die Bergwacht:
Da nicht sicher war, in welchem Zustand und wo sich der Vermisste aufhielt, wurden die Nachbarbereitschaften Hausham, Schliersee und München – welche sich glücklicherweise gerade im Suttengebiet auf ihrer Diensthütte aufhielten – alarmiert.
Zusätzlich wurden auch das Technikteam Hausham, das mit einer speziellen Drohnentechnik Personen auffinden kann, ein Polizeihubschrauber aus München, die Lawinenhunde, der Tankanhänger aus Bad Tölz, ein zweites ATV zur Verlegung von Personal, ein Bergwachtnotarzt, die Feuerwehr Rottach-Egern, die Polizei Bad Wiessee und die Alpine Einsatzgruppe Polizei zur Hilfe hinzugerufen.
Bereits als ein Teil der alarmierten Mannschaft in der Bergrettungswache Rottach ankam, wurden Teams zusammengestellt, welche die Wege von der Bodenalm talwärts absuchten. „Ebenso suchten die Haushamer und Schlierseer RetterInnen ihre Seite des Bodenschneidgebiets ab. Leider ohne Erfolg“, berichtet die Bergwacht weiter.
Parallel dazu suchten Drohnen, ausgestattet mit Wärmebildkamera, und ein Polizeihubschrauber in enger Abstimmung das Gebiet ab. Nach einem zweiten Anlauf – nachdem der Hubschrauber in Bad Tölz tanken musste – war die Suche aus der Luft erfolgreich. „Gegen 1:36 Uhr wurde eine Person im dichten Wald entdeckt, welche versuchte durch Winken auf sich aufmerksam zu machen“, so die Bergwacht. „Nach Kontrolle durch den Suchschweinwerfer des Hubschraubers und Ausleuchten der Einsatzstelle konnte ein Team zum Patienten geleitet werden“.
Einsatz nach fünf Stunden beendet
Das Team des Technikbusses und ein Bergwacht Notarzt versorgten den leicht unterkühlten Weilheimer und brachten in ins Tal. „Nach einem intensiveren Check in der Rettungswache Rottach wurde der junge Mann mit Unterkühlungserscheinungen in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht“, berichtet die Bergwacht abschließend. Außerdem spricht sie ein großes Lob aus:
Die Bergwacht Rottach bedankt sich bei allen Beteiligten für die reibungslose und unkomplizierte Zusammenarbeit. Der Einsatz konnte für die RetterInnen gegen 3:30 Uhr beendet werden.
Im Einsatz waren insgesamt 70 RetterInnen der Bergwacht, Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienstes. Ein Hubschrauber, zwei Lawinenhundeführer mit Hunden, ein Polizeihundeführer mit Hund, der Tankanhänger der Bergwacht Bad Tölz, die Feuerwehr Rottach zur Ausleuchtung des Landeplatzes, die Alpine Einsatzgruppe der Polizei, ein Bergwacht Notarzt, sowie Spezialeinsatzkräfte der Bergwacht Region Hochland.
Weitere Vermisstensuche am Silvesterabend
Bereits am Freitagabend, den 31. Dezember, lief die nächste großangelegte Suchaktion am Wallberg. Mehrer Bergretter waren im Einsatz um eine vermisste Frau suchen. Mehr darüber hier.
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