Das Feriendomizil Sonnenfeld in Abwinkl, wie auch der Abwinkler Hof wollen ihre Zimmer für Flüchtlinge aus der Ukraine zur Verfügung stellen. Robert Kühn, Bürgermeister der Westbank-Gemeinde, ist glücklich und will auch Standards setzen: “Diese schnelle Hilfe mit Zimmern wird uns helfen, die Kriegsflüchtlinge menschenwürdig und ordentlich unterzubringen. Das ist der Anspruch, den wir haben.”
Noch immer ist unklar, wie viele der Flüchtlinge, die zum einen mit dem eigenen Auto anreisen, aber hauptsächlich über Berlin nach Deutschland kommen, hier bei uns landen werden. Das Landratsamt hat sich auf alle Eventualitäten eingerichtet. Olaf von Löwis hat in seiner Videobotschaft am Montag seine Bürger auf neue Herausforderungen eingestimmt. Aber auch er weiß noch nicht viel. Während der bayerische Innenminister Hermann am Wochenende von “über 100 000 Flüchtlingen” sprach, die zu uns kommen, sind viele Talgemeinden noch im Wartemodus. In Tegernsee weiß man noch von nichts, nur Bad Wiessee (die Gemeinde mit den größten Bettenzahlen) und Kreuth sind vorerst betroffen.
Kühn, umtriebig wie immer, hat extra eine Kollegin aus dem Rathaus für die Aufgabe der Koordination bereitgestellt. Kühn dazu: “Frau Lange und das gesamte Rathausteam bereiten sich auf eine große Anzahl von geflüchteten Personen vor. Wir sind uns unserer humanitären Verantwortung äußerst bewusst.”
Hilfsbereitschaft am Tegernsee ist groß
Währenddessen klagen in sozialen Netzen die ersten, dass es mit Kita-Plätzen bestimmt bald wieder eng wird, während Arbeitgeber sich noch sehr still auf mögliche und vor allem dringend benötigte Arbeitskräfte freuen. “Wenn die Englisch sprechen und einen LKW fahren, können die bei mir sofort anfangen. Ich stehe bis zum Hals in Arbeit, kann jeden gebrauchen”, erzählt uns der Chef einer Tiefbaufirma. Das mag angesichts des Leids, aus dem die Menschen kommen, zynisch klingen, bekommt aber eine andere Gewichtung, wenn man hört, dass sehr viele, der Geflüchteten sofort bei ihrer Ankunft die Helfer fragen, wo und wie sie arbeiten können. Vielleicht ist es eine Zeit, wo liebgewonnene Überzeugungen in alle Richtungen überprüft werden müssen.
Wie man hört, soll sich auch ein vermögender Prominenter aus Bad Wiessee (Nicht Franz Josef Haslberger) tatkräftig um das Wohl der Ukrainer kümmern.
Diese Hilfsbereitschaft von so vielen ist erstaunlich nach all den miesen Zeiten der Pandemie. Voraussichtlich wird die Gemeinde zudem Waisenkinder und deren Betreuerinnen aufnehmen. Sie könnten im Josefsheim unterkommen. Kühn wird dazu in den nächsten Tagen Näheres erklären können.
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