Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen und ist laut Aussage des Vorsitzenden Peter-Friedrich Sieben mit anderen Einkaufsführern nicht zu vergleichen.
Stolz präsentieren die Tegernseer Geschäftsleute heute ihren neuen Einkaufsführer von Tegernsee. „Tegernsee soll freundlich und einladend rüberkommen. Nicht nach dem Motto: Komm her, kauf was und geh dann wieder“, erklärt Sieben in seiner kurzen Ansprache.
Geschäftsleute überzeugen
Doch der Weg dahin war nicht einfach, wie Sieben zugibt. Man habe den Verein gegründet nach dem Motto: Schluss mit Jammern, wir packen was an. Und das habe man in den vergangenen Wochen dann auch getan. „Wir haben nicht erst teure Gutachten erstellen lassen und dann Forderungen gestellt“, kann sich Sieben eine kleine Spitze gegen die Stadt nicht verkneifen.
Der Anfang gestaltete sich allerdings zunächst schwierig. Viele Geschäfte wollten das Angebot der Geschäftsleute zunächst nicht in Anspruch nehmen. Man kam sich schon vor wie ein echter Anzeigenverkäufer, meint Sieben.
Doch nachdem man den Leuten erklärt hatte, wozu dieser Einkaufsführer gut sei, konnte man die meisten überzeugen. „Wir haben jetzt von 144 Geschäften, Restaurants und Bars nur vier nicht bekommen. Ich denke, damit kann man leben“, so Sieben.
Viel ehrenamtliche Arbeit
Dabei hat der Vorsitzende selber einiges an Arbeit hineingesteckt. Denn die Herausforderung bestand darin, mit einem Budget von 5.200 Euro den Einkaufsführer auf die Beine zu bekommen. Ohne die viele ehrenamtliche Arbeit wäre es mit Sicherheit viel teurer gekommen, ist sich Sieben sicher.
Der Teufel stecke eben im Detail. Denn im Einkaufsführer sind nicht nur die Geschäfte, sondern beispielsweise auch die Briefkästen und die Nummern des Bürgerservice des Rathauses verzeichnet. „Damit kann er auch für die Einheimischen eine Hilfe sein“, glaubt der Vorsitzende. Durch diese genaue Ortskenntnis und Liebe zum Detail unterscheide sich dieser Einkaufsführer auch von vergleichbaren Broschüren.
Krippenweg geplant
Stolz ist man bei den Geschäftsleuten aber auch auf die neue Funktion mit den QR-Codes. Damit kommt man nämlich samt internetfähigem Handy zu den von der Tegernseer Stimme produzierten Videos, in denen die Geschäftsleute sich interaktiv vorstellen. „So kann man quasi vor dem Geschäft sehen, was sich drinnen abspielt“, erklärt Sieben. Zudem verweist eben so ein Code auf die neu erstellte Internetseite Einkaufstadt-Tegernsee.de.
Die erste Auflage des Einkaufsführers beträgt zunächst 6.000 Exemplare, die ab morgen verteilt beziehungsweise abgeholt werden können. Wenn diese weg sind, werde man eben neue produzieren, zeigt sich Sieben zuversichtlich. Die nächste Auflage ist jedoch erst für den Winter geplant.
Dann nämlich warten die Geschäftsleute schon mit einer neuen Idee auf: einem Krippenweg zu Weihnachten. In jedem Geschäft soll dann eine Krippe aufgestellt werden, die die Besucher zum Eintreten animieren soll.
Arbeitskreis Ortsmitte hat getagt
Ob diese Versuche, die Tegernsee Geschäftswelt wieder auf Vordermann zu bringen, am Ende auch Früchte tragen werden, wird sich in den nächsten Monaten herausstellen. Unterdessen treibt die Stadt ein anderes Projekt zur Wiederbelebung der Hauptstraße voran: den Arbeitskreis Ortsmitte.
„Dieser hat sich bereit einmal getroffen“, erklärt Bürgermeister Peter Janssen. Allerdings befinde man sich noch am Anfang und könne deswegen bis jetzt keine Ergebnisse vermelden. „Im Laufe dieses Monats ist aber ein weiteres Treffen angesetzt“, verrät Janssen.
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