Gmeiner stellt Entgegenkommen in Aussicht

Die Fusion von ATS und TTT steht kurz vor einem entscheidenden Moment. Am 17. September berät der Schlierseer Gemeinderat erneut über den Grundsatzbeschluss. ATS-Geschäftsführer Harald Gmeiner ist allerdings zuversichtlich, dass man die Gemeinde noch mit ins Boot holen kann.

Um diese Zustimmung zu erreichen, signalisiert Gmeiner Schliersee jetzt ein entgegenkommen.

Harald Gmeiner, hier rechts neben Georg Overs, will Schliersee entgegenkommen / Quelle: Archiv
Harald Gmeiner, hier rechts neben Georg Overs, will Schliersee entgegenkommen / Quelle: Archiv

Das Vorhaben zieht sich schon lange hin. Gemäß dem Masterplan “Tourismus des Landkreises” forcierte man in der letzten Zeit die Fusion der beiden Tourismusorganisationen TTT und ATS. Kurz vor der Sommerpause waren dann die Gemeinderäte gefragt.

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Sie sollten sich in einem Grundsatzbeschluss für die genannte Fusion aussprechen. Im Vorfeld versuchte man mit Informationsveranstaltungen, die Politiker von dem Sinn des Projekts zu überzeugen. Doch nicht bei allen klappte diese Strategie reibungslos, wie die Abstimmungsergebnisse aus Kreuth (11:6) und Rottach-Egern (11:7) zeigen. Besonders die Personalstruktur stand hier im Zentrum der Kritik.

Keine Sonderwünsche für Schliersee

Man argumentierte, dass man einen „Wasserkopf“ schaffe, ohne klare Vorteile zu generieren. Und so entschied sich der Schlierseer Gemeinderat als einziges der 17 Gremien im Landkreis dazu, den Grundsatzbeschluss nicht anzunehmen. Einzig für eine Zusammenlegung der Marketing- und Vertriebsstrukturen sprach man sich damals aus.

Die Aufregung war danach groß. Sowohl ATS und TTT sowie der Kreistag appellierten an die Schlierseer, den Grundsatzbeschluss doch noch anzunehmen, ohne Sonderwünsche für sich zu fordern. Schließlich hätten andere Gemeinden auch „Kröten schlucken müssen“.

Wie Gmeiner uns nun bestätigte, liefen in der Zwischenzeit einige Gespräche zwischen den Tourismusorganisationen und der Gemeinde Schliersee. Einen neuen Stand könne er allerdings noch nicht vermelden.

Bei Details entgegenkommen

Dennoch ist der ATS-Geschäftsführer zuversichtlich, dass man den Schlierseer Gemeinderat bis zum 17. September noch überzeugen könne. „Da bin ich sehr optimistisch. Unser Ziel ist es, dass auf der kommenden Sitzung der Grundsatzbeschluss getätigt wird“, meint Gmeiner.

Erreichen will er dies, indem man den Schlierseern in der Detailplanung etwas entgegenkommt. Schließlich stehe die genaue Ausarbeitung der Strukturen erst nach den Grundsatzbeschlüssen an. „Ich kann mir da sehr viele Dinge vorstellen“, so der ATS-Geschäftsführer.

Als Zugeständnisse an die Gemeinde will Gmeiner diese Haltung jedoch explizit nicht verstanden wissen. „Das möchte ich so nicht stehen lassen. Schließlich ist der Wille zum Zusammenschluss bei Schliersee grundsätzlich da“, so Gmeiner. Die Detailplanung sei ja sowieso erst im Nachhinein vorgesehen gewesen.

Im Schlierseer Rathaus wird am 17. September eine folgenschwere Entscheidung gefällt
Im Schlierseer Rathaus wird am 17. September eine folgenschwere Entscheidung gefällt

Auch Rottachs Bürgermeister Franz Hafner, der im Falle einer Änderung des Grundsatzbeschlusses noch umfangreiche Nachverhandlungen gefordert hatte, sieht in diesem Vorgehen zunächst kein Problem. Die Details würden wieder völlig offen neu verhandelt werden. Somit sei auch das Abstimmungsergebnis zu den Detailfragen keineswegs schon sicher:

Es kann natürlich schon sein, dass dort Sachen gefordert werden, die so eminent wichtig sind, dass wir im Gemeinderat doch noch sagen: Nein, das wollen wir nicht. Aber das kann ich jetzt natürlich nicht absehen, da ich ja die Inhalte noch überhaupt nicht kenne.

Ein alternatives Szenario, dass bei einer abermaligen und endgültigen Ablehnung Schliersees oder einer anderen Gemeinde greifen würde, gibt es laut Gmeiner bislang noch nicht. Allerdings nehme er an, dass sich die restlichen Gemeinden wohl dennoch zu einem Zusammenschluss entscheiden würden. In diesem Fall müsste die „abtrünnige“ Gemeinde dann beispielsweise Leistungen, die derzeit die ATS oder TTT erfüllt, selbst übernehmen.

Zeitplan verschoben

Unabhängig von dem Ergebnis am 17. September hat sich der ursprüngliche Zeitplan für die Fusion durch den fehlenden Grundsatzbeschluss auf unbekannte Zeit verschoben. Denn Gesellschaftervertrag und Satzung werden erst in Auftrag gegeben, wenn eine einheitliche Beschlusslage herrscht.

Für Gmeiner ist die Verzögerung indes nicht so dramatisch. Schließlich sei der Zeitpunkt bis zum 1. Januar 2014 ohnehin sehr sportlich gewählt gewesen. Zumindest intern könne man aber schon weitere Fortschritte vermelden. „Wir richten schon alles für die geplante Fusion aus“, so Gmeiner abschließend.

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