Maximilian Voit, Präsident des Fischereiverband Oberbayern e.V., äußerte sich vergangene Woche gegenüber der TS zum beobachtete Fischsterben in Kreuth. Im Rahmen der Bachauskehr in der Nähe des Mühlbachs fand ein Leser mehrere verendete Fische. Voit, der noch nicht über den Vorfall in Kreuth informiert war, konnte trotzdem ein wenig Aufklärung liefern.
Die Fischer und Fischereiberechtigten, berichtet Voit, setzen sich seit längerer Zeit sehr kritisch mit der Thematik der jährlichen Bachauskehr auseinander und konkretisiert die Aussage:
Für die Bachbetten ist die jährliche Säuberung sehr problematisch. Selbst, wenn die Fische zuvor abgefischt werden.
Die Skepsis bestätige sich nun auch durch den aktuellen Fall in Kreuth, betont Voit. Die gefundenen Mühlkoppen (Anm. d, Red. -Familie der Groppen) seien sehr klein und daher sehr schwer einzufangen. „Kleine Fische, wie die Mühlkoppen, reagieren kaum auf die elektrischen Impulse“. Sie verstecken sich bei dieser Technik des Abfischens oft unter Steinen am Boden des Baches und seien so kaum bei einer Abfischaktion aufspürbar.
Den zuständigen Fischereiberechtigten für Kreuth, nahm der Vorsitzende dann auch ausdrücklich in Schutz. Den Fischer treffe keine Schuld. Die Mühlkoppen seien wie schon erwähnt extrem schwierig in der Entnahme und ergänzt noch:
Der in Kreuth zuständige Fachmann lebt für die Fische. Er betreibt eine kleine Fischzucht in Kreuth und setzt sich darüber hinaus sehr engagiert für die Belange der Fischerei ein.
Vor der Abfischmaßnahme in Kreuth, habe sich der Fischereiberechtigte extra noch zusätzliches Material bei dem Fischereiverein ausgeliehen, um sicherstellen zu können, dass die Fische nach der Entnahme mit genügend Sauerstoff versorgt werden können. Zudem organisiere er die Abfischeinsätze seit mehreren Jahrzehnten, stellt sich Voit vor seinen Kollegen.
Insgesamt sieht der Fischfachmann wachsende Probleme für die Unterwasserwelt durch die Wasserkraftwerke. Da Triebwerkskanäle zur Stromproduktion mit möglichst viel Wasser gespeist werden, um die Turbinen anzutreiben, leiden die eigentlichen Flüsse und Bäche unter der Ableitung des Wassers. In diesem Fall die parallel fließende Weissach, die das Wasserkraftwerk speise.
Das, so Voit, bringe viele Probleme für die Unterwasser-Flora und -Fauna in den betroffenen Wasserläufen mit sich. In trockenen Monaten können sie trocken fallen. Auch werden die Fische nachgewiesener Maßen trotz aller Schutzmaßnahmen der Betreiber von den Turbinen verletzt oder getötet, wie der Experte abschließend ergänzt.
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