Vergangenes Wochenende sorgte die kalte Polarluft für eine weiße Pracht in den Tegernseer Bergen. Zum ersten Mal in diesem Jahr hat es geschneit. Die Menschen freuten sich, zahlreiche Touristen strömten in Richtung der Berge und genossen eine verschneite Bergtour. Doch so verlockend der glitzernde Neuschnee ist, so manch Gefahren birgt er doch in sich.
In den vergangenen Jahren las man im Landkreis Miesbach oft, wie Wanderer im Schneesturm gefangen, erschöpft oder vermisst wurden. Gefühlt müssen immer mehr Bergsportler aus misslichen Lagen gerettet werden. „Prinzipiell ist ein Aufwärtstrend bei den Einsatzzahlen festzustellen“, bestätigte uns Anfang des Jahres Alexander Stern von der Bergwacht Rottach-Egern. Nun steht die nächste Saison bevor.
Die richtige Ausrüstung macht’s
In seinem wöchentlichen Bergbericht für das Wochenende hat der Deutsche Alpenverein (DAV) bekannt gegeben, dass ab etwa 1.300 Meter mit Schnee zu rechnen ist. Bei Gipfeltouren von 2.000 Meter werden sogar bereits Schneeschuhe empfohlen. Das wichtigste für eine sichere Winterwanderung, das betonen sowohl die örtlichen Bergwachten als auch der DAV immer wieder, ist die richtige Ausrüstung und Kleidung.
Für trockene Füße empfehlen sich wasserdichte Schuhe und Gamaschen, um ein Hineinrutschen des nassen Schnees in die Schuhe von oben zu vermeiden. Unverzichtbar bei Glatteis sind sogenannte Grödel beziehungsweise Schneeketten für die Schuhe, denn Ausrutschen durch vereisten Schnee sei laut DAV eine der Hauptursachen für Unfälle im Winter. Zudem sollte man laut DAV immer Teleskopstöcke mit dabei haben.
Um einem Frieren vorzubeugen, sollte auf warme, aber dennoch atmungsaktive Kleidung Wert gelegt werden. Das “Zwiebelschalenmodell” sei das Schlüsselwort. Beliebt sei derzeit die Merinowolle, denn sie hält warm, ist atmungsaktiv und geruchsneutral. Als Grundlage eignet sich ein Langarmshirt aus Merinowolle. Die zweite Schicht ist vor allem zum Wärmen da und sollte aus einem warmen Fleece bestehen. Den Abschluss bildet noch die Außenschale mit Wind- und Wetterschutz.
Unbedingt Lawinenlage checken
Der Alpenverein hat bereits eindringlich darauf hingewiesen, dass im Hochtourenbereich winterliche Verhältnisse herrschen und Lawinengefahr bestehen könnte. Auf das Skitourengehen sollte man vorerst noch wegen der einerseits nicht gut einschätzbaren Lawinengefahr, andererseits wegen des überall unzureichend eingeschneiten Felsblockgeländes noch verzichten. Alexander Stern, Pressesprecher von der Bergwacht Rottach-Egern weist aber darauf hin, dass es für unsere Region für Lawinen noch zu früh sei.
Eine gute Planung ist so oder so unerlässlich für eine sichere Bergwanderung, sagt Stern. Wanderkarten, Führerliteratur, Internet und Experten informieren über Länge, Höhendifferenz, Schwierigkeit und die aktuellen Verhältnisse. Zu beachten sei laut Stern auch die Zeitumstellung, “es wird nun früher dunkel, heißt also Stirnlampe einpacken”.
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