Bereits Ende letzten Jahres beriet der Rottacher Gemeinderat über das Ansinnen Stettners. Damals wurde er jedoch aus verschiedenen Gründen abgelehnt. Doch jetzt ging der Antrag ohne Diskussion durch.
Es ist ein einfaches baurechtliches Verfahren. Die Firma Stettner hat bei der Gemeinde Rottach-Egern einen schriftlichen Antrag gestellt, wonach sie diese bittet, ihr den bisherigen Busparkplatz zu überlassen. Auf dem Platz sollen weitere Lagerflächen entstehen. Diese benötigt man nach eigenen Angaben, um Betonteile zwischenzulagern.
Dazu muss die Fläche formal von der Gemeinde in ein Gewerbegebiet umgewandelt werden, so die Erklärung von Bürgermeister Franz Hafner. Das reicht aber noch nicht aus. Denn der damit wegfallende öffentliche Busparkplatz braucht einen Ersatz.
Parkplatz am Birkenmoos vergrößern
Die Gemeinde hat aus dem Grund vor, den bisherigen Parkplatz, der an den Nebenplatz des angrenzenden FC Rottach-Egern anschließt, um ein gut 2.000 Quadratmeter großes Grundstück zu erweitern. „Wir wollen diese Fläche als Tauschfläche hernehmen“, so Hafner auf der letzten Gemeinderatssitzung. Mit der Familie Miller, der dieses Grundstück gehört, hätten auch schon Verhandlungen stattgefunden.
Diese Zustimmung ist ebenso Voraussetzung für die Änderung des Flächennutzungsplans wie eine langfristige vertragliche Bindung des Geländes an die Gemeinde. Diese liegt allerdings noch nicht vor. „Der Vertrag ist heute erst eingetroffen und konnte daher noch nicht unterschrieben werden“, berichtete Hafner in der vergangenen Woche.
Allerdings gehe man mit einer positiven Entscheidung kein Risiko ein, da das laufende Verfahren immer noch gestoppt werden könnte, sollte der Vertrag nicht unterschrieben werden, erklärte Hafner.
Stettner kümmert sich
Eine weitere Voraussetzung ist die Zustimmung des Landratsamtes. Dieses muss nämlich entscheiden, ob man dem Antrag auf Befreiung von den Vorschriften der Anordnung zum Schutz des „Tegernsees und Umgebung“ zur Herausnahme der etwa 2.000 Quadratmeter großen Fläche zustimmt. Erfahrungsgemäß dürfte das Landratsamt aber wohl keine Einwände haben.
Interessant war allerdings, dass auch die anwesenden Gemeinderatsmitglieder keinen Bedarf für eine Diskussion sahen. Vor rund neun Monaten war das noch anders. Damals wollte man unter anderem den Bewohnern der Ludwig-Thoma-Straße nicht noch mehr gewerblichen Verkehr zumuten. Zudem stand zum damaligen Zeitpunkt keine geeignete Ausgleichsfläche zur Verfügung.
Dem identischen Antrag wurde nun aber einstimmig stattgegeben. Grund ist laut Bauamtsleiter Walter Hübsch, dass sich die Firma Stettner zwischenzeitlich darum gekümmert habe, dass die Familie Miller der Gemeinde den benötigten Teil ihres Grundstücks überlässt.
Nur so sei auch weiterhin gewährleistet, dass der öffentliche Busparkplatz genutzt werden könne. Über die noch im Dezember ins Spiel gebrachten Beschwerden der Anwohner wurde hingegen nicht noch einmal diskutiert.
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