Eltern haben seit 2013 einen Rechtsanspruch auf Betreuung ihrer Kinder. Doch auch 2023 fehlt es im Tal an Betreuungsplätzen und Personal. Gmund reagiert mit einem Neubau in Dürnbach. Die Grünen sind dagegen.
Zwei Hektar Grünwiese – bebaut mit Wohnungen und Einrichtungen für Kinder. Das plant Alfons Besel, Bürgermeister von Gmund, und wusste die Mehrheit seines Gemeinderats hinter sich. In einer Klausurtagung im Februar war das Projekt von ihm vorgestellt worden. Alternativen keine: Die Kinder-Einrichtungen an der Bichlmairstraße seien nicht ausbaufähig, die dortige Verkehrssituation schon jetzt heikel. Mit 12:6 Stimmen stimmte der Rat Anfang März für einen Bebauungsplan.
Die Grünen lenken wieder auf die Bichlmaierstraße
Dann kam die Bürgerversammlung und Besel schlug Widerstand entgegen. Man könne sehr wohl Platz an der Bichlmairstraße schaffen, so die Meinungen. Eine Grundstücksbesitzerin meldete sich, zeigte sich offen für eine Erweiterung der Bichlmair-Einrichtung, auf ihren Grund. Warum habe keiner mit ihr gesprochen? Das warf kein gutes Licht auf die Gmunder Verwaltung. Wurde hier einfach nicht genau und objektiv abgewogen?
Die Grünen im Gmunder Rat jedenfalls sehen dringenden Handlungsbedarf, wollen die Planungstätigkeit des beauftragten Büros für den Bebauungsplan ‘Dürnbacher Feld’ aussetzen. Erst müsse klar sein, ob der Standort Bichlmairstraße nicht doch verwirklicht werden kann. “Gelingt eine Einigung, wäre es dort möglich, mit platzsparender und ressourcenschonender Bauweise die ‘Kinderkrippe 2‘ zu verwirklichen”, so die Grünen. Laura Wagner, Grüne Gemeinderätin, ergänzt: “Die Planungen finde ich unglücklich! Meiner Meinung nach wird zu viel und groß geplant. Es wird eben nicht nur eine Kinderkrippe in Angriff genommen, sondern es werden gleich zwei weitere Streifen fürs Wohnen reserviert. Und wenn erstmal etwas im Bebauungsplan steht, dann kommt es auch.”
Aber was ist mit der Verkehrssituation in der Bichlmairstraße? Neben dem fehlenden Platz für Erweiterungsbauten, Besels Hauptargument für einen Verbleib in Gmund. In der Tat geht es morgens zuweilen recht eng auf der Zufahrt zu. Wer weitere Plätze anbietet, zieht mehr Verkehr nach und riskiert komplettes Chaos. Schon jetzt stöhnen Anwohner über den Autoverkehr. Der würde bei zu erwartenden zusätzlichen 80 Krippen und Kita-Plätzen bis 2030 stärker zunehmen.
Die Grünen glauben, die Situation dort mit verschiedenen Maßnahmen entschärfen zu können. Fahrgemeinschaften, Kleinbusse, die von Eltern organisiert werden, könnten helfen. Übrigens auch die Lösung am Dürnbacher Feld hat verkehrstechnischen Tücken. Dort bildet die enge Verkehrsführung am Gasthof Jennerwein eine echte Mausefalle.
In der heutigen Gemeinderatssitzung wollen die Grünen das Thema noch einmal diskutieren.
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