Die Kommentare zu der Entscheidung der Schörghuber-Gruppe fallen dabei erwartungsgemäß positiv aus. Doch eine Frage stellt sich weiter: Was passiert mit dem unterhalb von Kaltenbrunn gelegenen Strandbad?
Nach wochenlangen Spekulationen um die Zukunft von Gut Kaltenbrunn kam gestern Abend die Bestätigung der Eigentümer. In knapp zwei Jahren dürften die Gastronomie und der beliebte Biergarten wieder eröffnen. Bis dahin steht allerdings viel Arbeit an. Das Gut soll komplett saniert werden. Die meisten der Gebäudeteile werden zukünftig genutzt.
Angedacht sind unter anderem zwei Biergärten auf unterschiedlichen Ebenen. Einer davon ein klassischer Biergarten, bei dem man auch seine eigenen Speisen mitbringen kann. Die Pläne sollen nun bei der nächsten Gemeinderatssitzung im Oktober behandelt werden.
Schutzgemeinschaft begrüßt Pläne
Schon im Vorfeld überwiegt bei den Verantwortlichen der Gemeinde Gmund die Begeisterung. Bürgermeister Georg von Preysing erklärte gestern Abend, dass die Nachricht eine Sensation sei. “Das ist ein Freudentag für uns.” Eine Aussage, die im Gmunder Gemeinderat für Zustimmung und Applaus sorgte. Gegenüber dem Bayerischen Rundfunk erklärte Preysing, dass er sich ein Trauungszimmer auf Gut Kaltenbrunn vorstellen könne.
Begeistert von den neuen Plänen zeigen sich auch die Verantwortlichen der Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal. Die Organisation, die vor fünf Jahren vehement gegen die damaligen Hotelpläne der Schörghuber-Gruppe gekämpft hatte, sieht sich in ihrer Arbeit bestätigt.
Im Grunde genommen müsste uns der Bürgermeister von Gmund dankbar sein, dass wir so hartnäckig gewesen sind. Denn so, wie die Pläne scheinbar aussehen, bleibt das Gut in der ursprünglichen Form erhalten und wird hergerichtet. Es ist ein Wunder, dass das unberührte Nordufer des Tegernsees so bleiben kann, wie es früher war.
Die Berufung von Michael Käfer als zukünftigen Betreiber stößt dagegen auf ein geteiltes Echo. Für Brogsitter ist Käfer ein “guter Mann mit viel Geschmack. Der wird das richtig machen.” Einige der Kommentatoren auf der Facebook-Seite der Tegernseer Stimme befürchten eine “Promi-Schwemme” im Biergarten.
Wohl eher was für die Schickimicki-Gesellschaft und nix für Otto-Normal-Verdiener …
, so die Meinung von TS-Leserin Claudia Müller.
Wie geht es weiter am Strandbad?
Unabhängig von der Entwicklung auf Kaltenbrunn, ist die Zukunft des rund 400 Meter entfernten Strandbades weiter offen. Die Gastronomie war ein Jahr nach dem Aus für das Gut geschlossen worden. 2010 hatte die Schörghuber-Gruppe als Eigentümer des Grundstücks eine Nutzung erlaubt.
Die Gemeinde Gmund übernimmt seither die Abfallbeseitigung. Für eine gewisse Gastronomie ist seit 2012 ein Imbisswagen der Oedbergalm-Betreiber auf dem Gelände postiert. Die “Brotzeitbude”, die den Sommer über von 10-20 Uhr geöffnet hat, bietet dabei hauptsächlich Deftiges: von Currywurst mit Pommes über Grillfleisch bis hin zur Leberkassemmel.
Und daran wird sich, so Pressesprecherin Antonia Asenstorfer, auch in naher Zukunft nicht viel ändern. Man sehe für die nächste Zeit keine weiteren Maßnahmen für das Strandbad vor, wie Asenstorfer betont:
Wir haben keine Pläne für das Strandbad. Das lief bei uns immer schon als externes Bauvorhaben, auch im Rahmen der Hotelpläne. Jetzt konzentrieren wir uns erst mal auf das Gut, und dann werden wir irgendwann weitersehen.
Eine Sanierung oder ein möglicher Neubau des beliebten Strandbad-Restaurants ist damit erst mal vom Tisch.
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