Immer wieder muss der RVO Linien ausfallen lassen. Das ist nicht nur lästig, sondern auch ein Problem für die Verkehrswende.
Immer wieder erreicht die TS-Redaktion die gleiche Mail. Meist beginnt die Nachricht mit einem “Leider”. Der RVO kämpft seit Wochen mit dem Fahrplan; kann ihn nicht aufrechterhalten. Es fehlt an Fahrerinnen und Fahrern, Krankenstände werden zu ernsten Problemen. Der Schulverkehr leidet ebenfalls. Immer wieder muss das RVO-Büroteam Fahrten übernehmen. Niederlassungsleiter Andreas Päschel beschwört mal um mal: “Sie können sicher sein, dass wir mit Hochdruck nach Busfahrern suchen.”
Doch der Markt sei leer und das Interesse am Beruf des Busfahrers schwinde. Päschel dazu weiter: “Zudem wollen ausländische Fahrer nicht in unserem Gebiet arbeiten, wegen der hohen Lebenshaltungskosten.” Eine Sprecherin der Deutschen Bahn bringt die dahinterliegende Problematik auf den Punkt: “Gleichzeitig brauchen wir viele neue Kolleginnen und Kollegen, um die Bahn und den öffentlichen Personenverkehr zu stärken und weiter auszubauen.” Sie betont:
Denn wir sind der Schlüssel für die Verkehrswende und eine nachhaltige Mobilität der Zukunft.
Um die Klimaziele des Verkehrssektors für 2030 zu erreichen, müssen rund ein Drittel mehr Busse und Bahnen auf die Straßen oder Gleise gebracht werden. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) prognostiziert jedoch: “Von den aktuell rund 152.000 Beschäftigten in den VDV-Mitgliedsunternehmen im öffentlichen Personenverkehr werden rund 80.000 Beschäftigte bis 2030 in den Ruhestand gehen.” Ergo braucht es rund 50 Prozent neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um den ohnehin wackeligen Status Quo aufrechtzuerhalten.
Was machen der RVO und die Deutsche Bahn also? “Wir setzen zum einen auf eigene Qualifizierung. Was der Markt nicht hat, müssen wir selbst ausbilden”, sagt eine Sprecherin. Weiter betont sie: “Zum anderen ermöglichen wir Menschen einen beruflichen Neuanfang, die sich weiterentwickeln möchten, die nach neuen Perspektiven suchen oder bei denen sich im Lauf des Berufslebens die Prioritäten verändert haben.”
Folgende Benefits bietet das Busunternehmen potenziellen Arbeitnehmern an: tarifliche Bezahlung plus Weihnachtsgeld oder Prämien bei der Werbung von neuen Kollegen sowie einen sicheren und unbefristeten Arbeitsplatz. Auch organisiert der RVO die erforderlichen Schulungen nach Berufskraftfahrer-Qualifikationsgesetz und übernimmt die Kosten. Die Miete ist natürlich selbstständig zu stemmen. Am Tegernsee kann die schon einmal kalt bei 2.000 Euro im Monat beginnen. Keine einfache Aufgabe, vor allem wenn 2,5 Zimmer nicht reichen.
Uns interessiert: Würdet ihr für diese Benefits Bus fahren wollen?
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