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„Wir sind ein nichtöffentlicher Chor“, sagt Chorleiterin Karin Riedl über ihr elfköpfiges Ensemble, das sich jede Woche Donnerstag in der Setzbergstraße in Rottach-Egern trifft. Seit 2010 singt Karin Riedl mit ihrem Mann Toni sowie Lucy, Anuschka, Conni, Alexandra, Christine, Saskia, Anneliese, Steffi und Matthias „a-capella“.
Geprobt wird im hauseigenen Wohnzimmer, weshalb sich der Chor auch „WoZiChor“, also „Wohnzimmerchor“ nennt. Mit Gesangspädagogin und Opernsängerin Bettina Bentgens-Hardieck singt sich die Gruppe allwöchentlich ein. Bentgens-Hardieck kümmert sich um die „Feinarbeit“, damit die Stimmen der drei Sopranistinnen, der fünf Alt-Sänger, des Tenors und Baritons immer professioneller werden.
Tränen lügen nicht
Das Repertoire der Gruppe umfasst die unterschiedlichsten Genres und reicht von Schlagern über Klassik bis hin zu Swing und Pop. Etwa fünfzig Lieder haben die Elf drauf, darunter Lieder wie „Don’t stop me now“ von Queen, „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“, „What a wonderul world“, der Swing-Titel „Chattanooga- Choochoo“ oder das Bergsteigerlied „La Montanara“.
Gesungen wird sowohl in deutsch als auch in englisch. Nur gejodelt wird in bayerisch. Da der Chor „a-capella“ singt, hat die Gruppe ihr Instrument immer dabei. Egal, ob bei der gemeinsamen Radltour, im Biergarten oder auf dem Berg. Wenn die Gruppe gemeinsam unterwegs ist, liegt deshalb ständig Musik in der Luft.
Bei einer Tour – es hatte geregnet – sangen die Elf spontan unter der Mangfallbrücke „Bridge over troubled water“. Eine Frau, die das im Vorbeigehen gehört hatte, sei so gerührt gewesen, dass sie anfing zu weinen, erzählt Riedl. Matthias lacht und sagt:
Bei uns müssen die Leute immer heulen. Ich weiß auch nicht, wieso.
Auch spontane, gesangliche Einlagen in Restaurants sind bei der Truppe keine Seltenheit. Wo sie gehen und stehen, wird gesungen. „Singen befreit“, sagt Anuschka begeistert. Die Elf wollen einfach Spaß haben und den Menschen mit ihrer Musik eine Freude bereiten. Deshalb üben sie jeden Donnerstag im Wohnzimmer. Maximal bis 22 Uhr. Zeit für einen Absacker muss ja schließlich auch noch bleiben.
Wer jetzt Lust auf Mehr bekommen hat, der schaut am 13. oder 14. Oktober einfach ins Pfarrzentrum „Quirinal“ in Tegernsee. An zwei Abenden findet dort ein öffentliches Konzert des Chors statt. Das erste seit zwei Jahren. Den Besucher erwartet eine musikalische Mischung, die mit eigenen kleinen Choreographien in Szene gesetzt wird.
Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.
Lassen Sie sich also überraschen. Besucher, die am Sonntag kommen, denen verspricht der Chor, über die ersten Hochrechnungen der Landtagswahl zu informieren. Hier die Eckdaten:
Beginn am 13. Oktober um 19 Uhr, Einlass 18 Uhr
Beginn am 14. Oktober um 18 Uhr, Einlass 17 Uhr
Karten gibt es bei München Ticket und bei den Tourist-Infos rund ums Tegernseer Tal. Restkarten sind an der Abendkasse erhältlich. Und wer keine Zeit hat, dem verspricht der Chor ein Ständchen unterm Balkon!
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