Mit Sauberkeit gegen drohende Strafen

Aktualisierung vom 22. Oktober / 15:38 Uhr
Als Reaktion auf die schlechte Beförderungsqualität, die der BOB von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft in ihrem jüngsten Test erneut attestiert wurde, haben die Verantwortlichen nun gehandelt.

In Kürze wird die neue, rund 150.000 Euro teure Fahrzeugwaschanlage in Lenggries in Betrieb genommen. Ob das ausreicht, um die drohenden Strafen zu verhindern, wird sich erst Ende des Jahres zeigen.

Das Aussehen der Züge soll verbessert werden.
Das Aussehen der Züge soll verbessert werden.

Dabei führte in der Vergangenheit nicht nur der äußere Zustand der Züge immer wieder zu einer Abwertung im Qualitätsmesssystem der BEG. „Da auch die Innenreinigung in den Zügen unseren Qualitätsanforderungen nicht mehr genügten, wird die BOB zum Fahrplanwechsel im Dezember einen neuen Reinigungsdienstleister beauftragen,“ so der neue Geschäftsführer Kai Müller-Eberstein.

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Diese soll ein deutlich besseres Waschergebnis erzielen und die Züge gleichzeitig umweltfreundlicher reinigen. Doch damit soll nicht Schluss sein, wie Müller-Eberstein betont:

Wir werden in den nächsten Monaten schrittweise weitere Qualitätsverbesserungen durchführen.

Dazu gehören auch die Toiletten in den Integral-Zügen. So habe man die Toilette des Integral VT 101 „München“ – neben einer Grundreinigung – mit einer neuen Beklebung versehen. Das oberste Ziel: Sauberkeit.

Strafzahlungen drohen

Die BOB versucht mit den geplanten Maßnahmen drohende Strafzahlungen durch die BEG zu verhindern. Denn trotz der in den letzten Jahren immer wieder angekündigten Verbesserungen war die Bayerische Oberlandbahn im neuesten BEG-Qualitätsranking, das im August veröffentlicht wurde, weiter abgefallen.

So erzielte die Regionalbahn mit einem Wert von -51,18 Punkten den drittschlechtesten Wert aller getesteten Anbieter aus ganz Bayern. Zur Erklärung: Bei 0 Punkten wären die Qualitätsstandards der BEG gerade so erreicht. Bemängelt wurden dabei vor allem die Temperaturen im Innenraum sowie insgesamt die Sauberkeit der Züge. Schmutzige Böden, defekte Toiletten, zerkratzte Trennscheiben und kaputte Außentüren fallen hier besonders stark ins Gewicht.

Mit der Fahrplanänderung im Dezember muss die BOB ihren Wert um genau 51,18 Punkte verbessern. Denn falls man erneut unter die 0-Punkte-Grenze fallen sollte, drohen Strafen in derzeit noch unbekannter Höhe.

Ursprünglicher Artikel vom 12. August mit der Überschrift: “Ab Dezember drohen Strafzahlungen”
Die BOB kommt in Sachen Beförderungsqualität aus den Negativschlagzeilen nicht heraus. Wie die neuesten Zahlen aus dem BEG-Qualitätsranking belegen, kann die BOB zwar Platz 13 von 15 halten, sie sinkt aber insgesamt in der Kundenzufriedenheit weiter ab. Sollte sich dies nicht ändern, werden ab Dezember Strafzahlungen fällig.

Die BOB verliert weiter in puncto Kundenzufriedenheit
Die BOB verliert weiter in puncto Kundenzufriedenheit

Die Bayerische Oberlandbahn ist eine der wichtigsten Verbindungen zwischen der Landeshauptstadt München und dem Tegernsee. Für zahlreiche Pendler und Urlauber stellt die Regionalbahn neben dem Auto die einzige Möglichkeit dar, das Tal zu erreichen.

Langanhaltende Probleme

Vielleicht auch dank dieser fehlenden Alternativen lässt es die BOB in Sachen Qualität verstärkt schleifen. Bereits im März berichteten wir, dass die BOB im BEG-Qualitätsranking nur einen der hinteren Plätze belege. Immer wieder moniert wird auch die Unpünktlichkeit der BOB. Diese wird von den Qualitätsprüfern allerdings gar nicht erst erfasst.

Im Juni kam dann der vorläufige Höhepunkt. Wegen der Unwetterschäden und überlasteter Motoren mussten die Fahrgäste immer wiederkehrende Verspätungen von bis zu 40 Minuten hinnehmen. Zudem fielen oftmals die Klimaanlagen aus. Damals legten die Mechaniker sogar Nachtschichten ein, um die Probleme zu beheben, wie Betriebsleiter Arno Beugel auf Nachfrage erklärte.

Erneuter Rückgang bei Kundenzufriedenheit

Allen Anstrengungen zum Trotz ist die BOB im neuesten BEG-Qualitätsranking weiter abgefallen. Zwar stabilisierte man sich auf dem 13. Platz, büßte aber im Bereich der Kundenzufriedenheit weiter ein. Mit einem Wert von -51,18 Punkten erzielte die BOB den drittschlechtesten Wert aller getesteten Anbieter aus ganz Bayern. Zur Erklärung: Bei 0 Punkten wären die Qualitätsstandards der BEG gerade so erreicht.

Bemängelt wurden erneut vor allem die Temperaturen im Innenraum sowie insgesamt die Sauberkeit der Züge. Schmutzige Böden, defekte Toiletten, zerkratzte Trennscheiben und kaputte Außentüren fallen hier besonders stark ins Gewicht.

Strafzahlungen oder Boni

Alles Mängel, die die Verantwortlichen eigentlich in den Griff bekommen wollten. Doch langsam wird es ernst, denn ab der neuen Fahrplanänderung im Dezember drohen der BOB Strafzahlungen, sollten sie erneut unter die 0-Punkte-Hürde fallen.

Unzufriedene Gäste könnten die BOB bald bares Geld kosten
Unzufriedene Gäste könnten die BOB bald bares Geld kosten

Anders sieht es dagegen aus, wenn man diese Hürde überschreiten sollte. Dann könnte die BOB sogar einen Bonus kassieren. „Damit wollen wir Unternehmen belohnen, die sich um ihre Fahrgäste bemühen und Schwachstellen umgehend beseitigen“, erklärt Wolfgang Oeser, Leiter des Qualitätsmanagement der BEG auf Nachfrage. Die BOB war von diesem System bisher nur deshalb ausgeschlossen, weil sie noch mit einem alten Vertrag betrieben wurde, weiß Oeser.

Mit der Fahrplanänderung im Dezember ändert sich das nun allerdings. „Die BOB hat bisher weder Boni bekommen noch musste sie etwas zahlen“, so Oeser. Wie hoch mögliche Strafzahlungen in etwa ausfallen dürften, darf Oeser nicht verraten. Fest steht nur so viel: Die BOB hat nun einen zusätzlichen Anreiz, die Kundenzufriedenheit schnell in den Griff zu bekommen.

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