Abriss der Seeperle in zwei Wochen

Was lange währt, wird sprichwörtlich gut. Seit fast 30 Jahren Leerstand wird die Seeperle nun ab dem 13. November abgerissen. Als nächster Schritt soll ein Suitenhotel für rund 40 Millionen Euro Gesamtkosten entstehen. Doch Investor und Betreiber sind noch nicht gefunden. Manche befürchten eine Hängepartie.

Der Abriss der Seeperle in Rottach-Egern beginnt in zwei Wochen.

Die Saison im Nobelort am Tegernsee ist gelaufen, im Kurpark verirren sich wochentags meist nur Einheimische. Ein günstiger Moment für lärm- und schmutzintensive Abrissarbeiten. „Ab 13. November wird das Dachauer Abbruchunternehmen Ettengruber mit den Entkernungsarbeiten des Bestandsobjektes beginnen“, teilt auf Anfrage Rainer Leidecker. Er ist mit Ernst Tengelmann inzwischen Eigentümer des Seeperlen-Areals über die „Projektgesellschaft Seestr. 19-21 Rottach-Egern Verwaltungs GmbH“. Diese bekam im Dezember vergangenen Jahres ein Suitenhotel mit 102 Betten genehmigt. Ein Vertrag, der zur Durchführung der Pläne verpflichtet, wurde bis November 2017 verlängert.

Kurz vor Ultimo hat also damit wohl ein jahrzehntelanges Tauziehen um das Filetgrundstück an der Rottacher Seestraße ein vorläufiges Ende. Errichtet werden sollen neben dem Hotel ein Almhaus mit Restaurant, ein Wellnessbereich samt Schwimmbad seeseitig und dem Verbindungsbau zwischen beiden Gebäudeteilen wird ein zusätzlicher Gang aufgesetzt. Die Tiefgarage mit 88 Stellplätzen muss wegen der notwendigen Versorgungsleitungen um 1,10 Meter tiefergelegt werden. Insgesamt schätzt Leidecker die reinen Baukosten ohne Grundstück „auf 29 Millionen Euro, da wir in den Fünf-Sterne-Bereich gegangen sind“.

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Abriss als Zeichen der Realisierung

Der Projektentwickler, der auch für das geplante Almdorf in Tegernsee verantwortlich zeichnet, rechnet damit, dass der Abbruch etwa zwei bis drei Monate dauern werde. Nach der Entkernung soll zunächst alles sortiert, dann abtransportiert werden. Dies dürfe nur über die Bundesstraße erfolgen, da die Seestraße für Schwerlastfahrzeuge zu schmal sei. „Bis Ende Januar muss das eigentlich alles abgeschlossen sein“, so Leidecker. Für ihn soll der Abriss ein Zeichen nach außen sein, dass die Seeperle realisiert werde.

Nach wie vor muss Leidecker aber einräumen, bislang weder einen Investor noch einen Betreiber für das Millionen-Projekt zu haben. Man sei mit Investoren und Betreibern im Gespräch, so Leideckers Standard-Formulierung seit Monaten. Keinesfalls aber bleibe das Abrissgelände eine Dauerbaugrube, es werde zügig weiter gehen, versichert Leidecker. Nach der Schneeschmelze rechnet er mit dem Baubeginn. Weniger euphorisch zeigte sich jüngst Rottachs Bürgermeister Christian Köck gegenüber dem Merkur. Nicht nur er tappe „im Dunkeln“, was die künftigen Investoren und Betreiber betreffe.

Viele Leute in Rottach-Egern sind ganz gespannt, was da noch passiert.

Die Spannung dürfte länger anhalten, denn noch kann Leidecker keinen Zeitpunkt nennen, wann die Seeperle ihre Pforten als Suitenhotel öffnen könnte.

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