ACDC und Lederhos‘n

Nein, Angus Young, Gitarrist und Songwriter von ACDC hat nicht seine Schulinform abgelegt, mit der er seit 1973 auftritt, und bayerische Lederhosen angezogen. Es geht um Bayerische Lebensart und Heavy Metal.

Dass in Bayern alles ein bisschen anders ist, ist bekannt. Weniger bekannt ist, dass auch Heavy Metal in Bayern nicht gleich Heavy Metal ist, zumindest bei den Bayerischen Blasmusikern.

Die australische Heavy Metal Band ACDC, vor knapp 40 Jahren gegründet, gehört heute mit bisher 200 Millionen verkauften Alben zu den erfolgreichsten in der Musikgeschichte.

Erfolgreich als Exportartikel ist auch Bayerische Lebensart. 6,9 Millionen Besucher auf dem Oktoberfest im Jahre 2011 und 7,5 Millionen Maß Bier ausgeschenkt ist eines der alljährlichen Belege dafür. Viele Unternehmen verbinden das Markenimage ihrer Produkte sehr erfolgreich mit dem Bayernimage, wie die Whisky-Destellerie Slyrs in Schliersee.

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Sportprofis wie Viktoria Rebensburg werben weltweit für unsere Region. Bayern als Marke mit einem hohen Ansehen in der Welt nutzen die Tourismusverbände und nicht zuletzt finden sich Kulteinrichtungen wie das Münchener Hofbräuhaus originalgetreu in Las Vegas aufgebaut. Damit der Authentizität nicht genug: Auf der Website www.hofbrauhauslasvegas.com schrillt dem User bayerische Stimmungsmusik entgegen.

Wenn die Goaßlschnalzer in Welt ausströmen

Eher leise und von der Öffentlichkeit unbemerkt läuft das Geschäft mit der Bayrischen Lebensart über unsere traditionellen Ortsvereine. Plattlergruppen, Goaßlschnalzer, Stub’nmusikantinnen und -musikanten, Alpenchöre und Blasmusikapellen werden weltweit von Agenturen angefordert.

Die reisen dann nach Las Vegas, Venezuela, Salvador da Bahia, in den Oman, nach Namibia oder Frankreich. Kurz sie lernen die Welt kennen und die Welt lernt die bayrische Lebensart kennen und wie die Bayern, die Welt mit bayerischer Tradition verbinden.

Die Rottacher Goaßlschnalzer auf einer Veranstaltung in London / Quelle: Florian Maier

Heavy Metal zum Beispiel. „Highway to Hell“ von ACDC, 1979 aufgenommen und auf den Markt gebracht, gehört fast 30 Jahre später zum Repertoire von oberbayrischen Blasmusikern, die unter anderem in Las Vegas aufspielen: Bayerische Polka, Bayerischer Defiliermarsch dazu Stimmungsmusik von Status Quo und ACDC.

ACDC als Stimmungsmusik! Man stelle sich das vor: Da schlagen die jungen Burschen beim Platteln im Drei-Viertel-Takt auf Schenkel, Knie und Fußsohlen, da drehen sich die Dirndln im Kreis, da zischen die Goaßlpeitschen und das Blasmusikensemble legt sich mit Bayerischer Polka ins Zeug, vielleicht danach noch „Ein Prosit auf die Gemütlichkeit“ und weil wir gerade sowieso bei Stimmungsmusik sind, kann ein Song von ACDC auch nicht schaden. „Highway to hell“ beispielsweise.

Keyboard, Saxophon und was sonst noch nötig, sind für alle Fälle immer im Gepäck. Authentischer geht es nicht. Tradition und Moderne, und alles immer ein bisschen anders. Genau das ist es: Bayern so wie wir es lieben.

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