“Achtung Geisterradler”

Man ist schneller als zu Fuß, kann den sanften Fahrtwind genießen und gesund ist es auch noch. Sobald der Frühling wieder im Tal einzieht, schwingen sich viele statt ins Auto lieber aufs Radl. Dabei ist der jährliche Check nicht das einzige was man beim sicheren Fahrradfahren beachten sollte.

Auch in der Werkstatt von Peter Eiblwieser ist jetzt schon viel zu tun
In den Werkstätten der Fahrradhändler ist derzeit viel zu tun.

Auch wenn es derzeit einen kalten Durchhänger gibt, bald dürfte die Sonne wieder scheinen und alle Radler können dann das Frühlingswetter genießen. Doch bevor man sich voller Energie auf das “Bike” schwingt, sollte man einige Dinge beachten. Denn Sicherheit steht auch beim Radlfahren an oberster Stelle.

Auf Herz und Nieren prüfen

Die Experten vom ADAC wissen, worauf es beim Frühlingscheck ankommt. „Es gibt ein paar Dinge, die müssen immer funktionieren. Dazu zählen der Luftdruck, die Beleuchtung, Kette, Zahnräder und natürlich die Bremsen“, erklärt ADFC-Kreisvorstand Hartmund Romanski.

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Gerade wer auch im Winter mit dem Radl unterwegs ist, sollte den Frühjahrescheck nicht vernachlässigen. Das Streusalz greift den Reifengummi an und kann kleine Risse entstehen lassen. Deshalb raten Experten immer zu einer Fahrradkontrolle beim Fachhändler.

Und die haben derzeit erwartungsgemäß viel zu tun. Bertl Kammerer von Bertls Bike Shop scherzt:

Der Tag müsste 48 Stunden haben, damit wir mit den Aufträgen nachkommen.

Er habe alle Hände voll zu tun damit Reifen zu prüfen, Federsysteme zu checken und Bremsen nachzuziehen. „Im Winter kommt niemand – da hätten wir massig Zeit.“ Derzeit beträgt die Wartezeit zirka zwei Tage, so Kammerer. Je nach Umfang der Serviceleistungen muss man in einem Fachhandel für einen Fahrradcheck rund 50 bis 100 Euro bezahlen. Für E-Bikes gilt das Gleiche. Auch hier sollte man Reifen, Bremsen und vor allem den Motor regelmäßig checken lassen.

“Dunkelzahl ist erheblich”

Dabei ist nicht nur der jährliche Check ein Faktor bei der Fahrsicherheit mit dem Radl. Wolfgang Strobel, Verkehrssachbearbeiter der Polizeiinspektion Bad Wiessee kennt die häufigste Unfallursache:

Das größte Problem sind die Radler, die auf Gehwegen in entgegengesetzter Fahrtrichtung fahren. Das ist verboten und führt sehr oft zu Unfällen.

 

Die meisten Autofahrer würden beim Abbiegen oder wenn sie in eine Einfahrt fahren nicht damit rechnen, dass von der anderen Seite noch schnell ein Radler kommt, so Strobel. Deshalb wolle die Wiesseer Polizeiinspektion die Initiative “Achtung Geisterradler” starten. Im Rahmen der Aktion werden ab Mai Schilder an besonders gefährdeten Wegen aufgestellt, die Radfahrer daran erinnern sollen, keine Gehwege zu befahren. Schon gar nicht in entgegengesetzter Richtung.

Ab Mai will die PI Bad Wiessee vermehrt Hinweisschilder vor Geisterradlern in Tegernsee, Rottach oder Waakirchen aufstellen.
Ab Mai will die Wiesseer Polizei vermehrt Hinweisschilder vor Geisterradlern aufstellen.

Insgesamt verzeichnete die Wiesseer Polizei im Jahr 2015 63 Fahrradunfälle. 44 Personen wurden dabei leicht, 16 sogar schwer verletzt, gibt Strobel an. “Auch ein E-Bike-Radler war betroffen.” Die Dunkelziffer der Radlunfälle am Tegernsee schätzt der Verkehrssachbearbeiter als sehr hoch ein.

Vielleicht 200. Uns werden ja nur die Unfälle gemeldet, bei denen Rettungskräfte im Einsatz sind oder bei Fremdverschulden.

Viel mehr erschreckt ihn jedoch die hohe Zahl an Radfahrern, die ohne Helm unterwegs sind. 40 Personen wurden im vergangenen Jahr bei Polizeikontrollen erwischt. “Helm ist zwar bei einer Polizeikontrolle keine Pflicht, aber dringend zu empfehlen”, rät Strobel.

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