Afterwork-Skitouren als Dauerbrenner

Bis nach Nordbayern drang die Kunde der Nachtskitouren am Hirschberg. Heute wird die Diskussion wieder angeheizt, dann berichtet das BR-Magazin „quer“ über die umstrittene “Sportart”.

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„Brettlspaß contra Birkhuhn“ nennt Autorin Susanne Hofmann ihren Beitrag, der heute Abend ab 20:15 Uhr in “quer” läuft. Mit dem „Afterwork“-Bus zum Berg fuhren auch sie und ihr Team von München aus. Mit Hofmann waren letzte Woche auch Reporter der Süddeutschen Zeitung und der Abendschau im Bus in Richtung Kreuth. Außer den Journalisten nutzten noch etwa 20 Teilnehmer die günstige Gelegenheit. Bei der Premiere eine Woche zuvor waren es nicht mehr.

Bislang ist das ganze noch kein einträgliches Geschäft für den Veranstalter. Doch laut Abendschau stehe hinter dem Event für 15 Euro der Deutsche Skiverband, der somit Werbung für das Tourengehen machen wolle. Als die Münchner aus dem Bus steigen, werden sie bereits von einem Kamerateam erwartet. Das Fernsehteam von quer will wissen, wie die jungen Leute denn auf die Idee kommen, nachts auf den Hirschberg zu steigen.

Denn: Seit die Nachricht von Deutschlands erstem Nachtskitourenbus die Runde macht, gibt es Proteste aus allen Richtungen. Die Umweltschützer sorgen sich um die Birkhühner, die es auf dem Hirschberg noch gibt. Der Jagdverband argumentiert, durch die Nachtskifahrer werde die Ruhephase von Gams- und Rotwild gestört. Das Landratsamt Miesbach vertritt dieselbe Auffassung. Und die Einheimischen fühlen sich bestätigt, dass viel zu viele zu ihnen kommen, so die Süddeutsche Zeitung in einem Bericht.

„Gute Idee, aber nicht am Hirschberg“

Direkt vom Schreibtisch ins Abenteuer: Afterworkskitouren boomen im ganzen Alpenraum. Heute ackern sie den Hirschberg hoch. Was Spaß macht, gefährdet aber geschützte Tiere. Dafür steht Manfred Scheuermann da, Naturschutzbeauftragter des Deutschen Alpenvereins. Er deutet für die Neuankömmlinge auf eine Karte des Hirschbergs mit seinem geschützten Nord- und Südhängen.

„Die Lebensräume des Birkhuhns dort oben sind sehr eingeschränkt, die sie nutzen können. Sie graben sich Schneehöhlen oder verschwinden unter den Latschen“, gibt Scheuermann zu bedenken. Denn jeder Tourengeher, der von der markierten Tour abweiche, sei für die Tiere eine große Beunruhigung.

Die Stirnlampen sind natürlich auch sehr irritierend. Und wenn die Tiere aufschrecken und Fluchtversuche machen, wird es extrem problematisch.

Doch so weit kommt kein Tourengeher aus München. Spätestens nach dem Steilhang der Piste geht allen die Puste aus. Außerdem drängt die Zeit und drunten im Liftstüberl wartet noch ein Weißbier. Dennoch hält die Begeisterung an. „Wir hatten totales Wetterglück und einen Sternenhimmel, deswegen hatte ich die Stirnlampe meist ausgeschaltet“, sagt der Student Joel Schirner. Der Münchner genoss die Stille am Berg, die auch die Tiere bräuchten.

Könnte man auch mal am Tag machen, die Tour, ist zu hören. Das Fazit der Abendschau: Die Afterworkskitour sei eine gute Idee, aber bitte nicht am sensiblen Hirschberg. Ähnlich will es auch quer halten: Einen ausgewogenen Bericht. Mehr gibt es dann heute Abend um 20:15 Uhr.

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