Aigner will sich für Pendler einsetzen

Der Öffentliche Nahverkehr lässt im Landkreis oft noch zu wünschen übrig. Landrat Wolfgang Rzehak wandte sich daher an Ministern Ilse Aigner. Auch sie kritisiert das magere ÖPNV-Engagement und will vor allem die Elektrifizierung der BOB-Strecke fördern.

Ministerin Ilse Aigner will die Elektrifizierung der BOB-Strecke vorantreiben.

Landrat Wolfgang Rzehak (Grüne) wandte sich vergangene Woche mit einem Schreiben an Ministerin Ilse Aigner. „Jetzt ist die Zeit für Nägel mit Köpfen!“ Vor der Landtagswahl möge man gemeinsam die Themen Elektrifizierung und Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) voranbringen. Die Notwendigkeit eines neuen Nahverkehrsplans sei im Landkreis von allen Parteien und Gruppierungen unterstützt worden.

Aigner unterstützt Elektrifizierung der BOB

In ihrem Antwortschreiben freut sich Aigner über den wachsenden Tatendrang: „Ich begrüße es sehr, dass der Landkreis sein Engagement für den ÖPNV sukzessive ausbaut und die voraussichtlichen Aufwendungen mit rund 280.000 Euro im Jahr 2018 deutlich über den Werten der vergangenen Jahre liegen.“ Dies entspreche rund 2,80 Euro pro Einwohner. Dennoch sei das in ihren Augen nur ein erster, notwendiger Schritt.

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Vor allem im Vergleich mit anderen Nachbarlandkreisen, ist die finanzielle Aufwendung in Miesbach relativ gering. Dennoch will Aigner prüfen lassen, inwieweit die Erstellung eines Nahverkehrsplanes unterstützt werden kann. Neben einer landkreisübergreifenden Buslinie, liegt für sie der Fokus vor allem auf der Elektrifizierung der Bahnstrecken im Oberland:

Die Staatsregierung hat in der Ministerratssitzung am 23. Januar 2018 ein Konzept für mehr Elektromobilität auf der Schiene in Bayern […] beschlossen, das insbesondere prioritär zu elektrifizierende Strecken jenseits des Bundesverkehrswegeplans identifiziert. Dazu zählt auch das gesamte Netz der Oberlandbahn.

Zwar sei es rein technisch weiterhin nicht möglich, einen Halbstundentakt zwischen Holzkirchen – Miesbach – Schliersee einzurichten, doch „gilt es zu bedenken, dass weitere Taktverdichtungen nicht das Problem lösen“, so Aigner. „Im Zuge der Elektrifizierung verfolge ich auch das Ziel, dass die Züge aus dem Oberland in den S-Bahn-Stammstreckenbereich einfahren können, wo der Einsatz von Dieseltriebwagen nicht zulässig ist.“

Sollte die Elektrifizierung jedoch erst später realisiert werden können, „haben wir im Kabinett beschlossen, den temporären Einsatz von Hybridfahrzeugen in Betracht zu ziehen.“ Die Firma Siemens sei derzeit an der Entwicklung eines Oberleitungs-Akkuhybridzugs dran. „Ich bin im ständigen Kontakt mit den Verantwortlichen, um zeitnah einen Probebetrieb auf der Strecke der Tegernseebahn zu starten.“

Kann der Freistaat in Vorleistung gehen?

Doch auch um finanzielle Förderung will sie sich bemühen. Sobald der Bund das im Koalitionsvertrag vereinbarte Sonderprogramm auf den Weg bringt, wird der Freistaat Bayern das Streckennetz im Oberland dafür anmelden. „Vorab werde ich weiter Überzeugungsarbeit beim Bundesverkehrsminister leisten […].“

Zusätzlich will Aigner die Verkehrsabteilung prüfen lassen, ob gegebenenfalls mit einer finanziellen Vorleistung durch den Freistaat die Chancen auf eine Programmberücksichtigung erhöht werden können. „Lieber Wolfgang, es gibt viel zu tun, um die Verkehrssituation im Landkreis Miesbach weiterzuentwickeln“, schließt sie ihr Schreiben an den Landrat ab.

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