Der See ist frisch, der Sommer auch. Schön eigentlich – doch unsere Wälder leiden. Hier wäre Regen dringend nötig. Die obere Schicht des Waldbodens ist bereits ausgetrocknet.
Eine besorgte Holzkirchnerin alarmierte gestern die Polizei. Aus einem Kanaldeckel vor ihrer Wohnung drang Rauch. Die Polizisten öffneten den Deckel. Die Ursache für den Rauch war schnell klar: Die Beamten fanden mehrere Zigarettenstummel. In diesem Zusammenhang warnt die Polizei: “Die Waldbrandgefahr durch Zigaretten ist besonders hoch. Auch trockene Wiesen und Felder können durch achtlos weggeworfene Zigarettenkippen in Brand geraten.”
Die Lage in den Wäldern ist durchaus ernst. Im Landkreis herrscht akute Waldbrandgefahr. Gerhard Waas vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Holzkirchen dazu: “Die obere Schicht des Waldbodens ist ausgetrocknet – das merken wir.” In tieferen Schichten sei dagegen zum Glück noch viel Wasser, “weil es viel geregnet hat”, so Waas. Dennoch betont der Förster:
Es wäre gut, wenn es wiedermal regnet.
Im südlichen Teil des Landkreises schätzt Waas die Waldbrandgefahr derzeit als nicht sehr hoch ein. Das ändere sich, wenn er nach Norden blicke. Im Norden, so Waas, gibt es mehr Kahlflächen; die Waldbrandgefahr steige. Sein Tipp an alle Wanderer und Waldbesucher: “Die Leute sollen ihren Müll mitnehmen und das Rauchen in freier Natur unterlassen.” Gerade Zigarettenkippen werden schnell zu einem Problem.
Dabei ist Bayern laut dem AELF bisher kein Schwerpunktgebiet für Waldbrände. Das Amt schreibt: “Im Vergleich zu einigen anderen Bundesländern sind Waldbrände in Bayern selten. Mit dem Klimawandel werden aber die Trockenperioden im Frühjahr und Sommer zunehmen. Die Gefahr von Waldbränden wird steigen und sollte nicht unterschätzt werden.”
Bitte beachtet folgende Hinweise, wenn ihr im Wald unterwegs seid:
- Melden Sie Waldbrände sofort an die Feuerwehr unter Tel. 112.
- In den Wäldern gilt Rauchverbot vom 01. März bis 31. Oktober (gilt unter anderem nicht für den Waldbesitzer).
- Werfen Sie beim Autofahren keine Zigarettenkippen aus dem Fenster.
- Machen Sie im Wald oder in Waldnähe (bis 100 m) kein offenes Feuer.
- Parken Sie Ihren PKW nicht auf trockenem Gras, da es sich am heißen Katalysator entzünden kann.
- Parken Sie stets so, dass Betriebs-, Rettungs- und Löschfahrzeuge nicht behindert werden.
- Seien Sie besonders vorsichtig in lichten, grasreichen Bergwäldern, durch Föhn-Einfluss herrscht hier oft große Trockenheit. Die Waldbrandbekämpfung ist extrem schwierig. Die finanziellen Folgen für den Brandverursacher und die landeskulturellen Folgen für den Wald und für die Bevölkerung können enorm sein.
- Waldbesitzer sollten Reisig und Restholz bei Waldbrandgefahr nicht verbrennen, sondern abtransportieren, häckseln oder einen Witterungsumschwung abwarten.
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