Schalck-Golodkowski war einst der Chef der mächtigen „Kommerziellen Koordinierung“ (KoKo) und beschaffte in dieser Funktion Milliarden an Devisen für die ehemalige Deutsche Demokratische Republik. Der gelernte Feinmechaniker und Ökonom galt sowohl im Osten als auch im Westen als sehr gut vernetzt.
Die Kontakte nutzte er, um grenzüberschreitenden Handel zu treiben, manchmal auch nicht völlig legal. Nach dem Fall der DDR kooperierte der ehemalige SED-Funktionär mit den Westbehörden, unter anderem mit dem Bundesnachrichtendienst (BND). Mitte der Neunzigerjahre wurde er daher wegen illegaler Waffengeschäfte und Embargovergehens nur zu Bewährungsstrafen verurteilt.
Tod in Rottach-Egern
Als sein größter Coup gilt ein Deal mit dem damaligen CSU-Chef Franz-Josef Strauß. Strauß gewährte dem sozialistischen Staat der Arbeiter und Bauern einen Milliarden-Kredit. Dieser bewahrte die DDR womöglich vor dem Staatsbankrott.
Seit der Wende lebte Schalck-Golodkowski im Tegernseer Tal. Über seine Kontakte erlangte der Politiker rasch wieder Wohlstand. Gestern nun starb er in seinem Haus in Rottach-Egern. Laut der „Bild“-Zeitung litt Golodkowski schon länger an Prostatakrebs.
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