Josef Bierschneider im Interview:
Alles ruht im neuen Kreuther Gewerbegebiet

Lange wurde um das neue Gewerbe- und Wohnareal in Kreuth-Weissach gerungen. Die Kommune braucht Geld. Handwerksbetriebe und Wohnungen sollen an der Wiesseer Straße gegenüber vom Campingplatz in Kreuth entstehen. Aber die Bautätigkeiten ruhen. Warum?

Vorne wird gearbeitet, hinten gewohnt. Auf diese Formel lässt sich das Kreuther Entwicklungsprogramm im Norden der Gemeinde bringen. 8000 Quadratmeter Fläche entnahm die Kommune aus dem Landschaftsschutzgebiet zwischen Weissach und Wiesseer Straße, um heimischen Handwerksbetrieben eine neue Heimat zu geben und neuen Wohnraum zu schaffen. Das Areal gehörte einst einer heimischen Landwirtsfamilie. Im Gegenzug wurden Ausgleichsflächen am Chiemsee erworben, die renaturiert werden. Fünf Gewerbetreibende sollen sich im vorderen Bereich zur Straße ansiedeln, im hinteren Bereich entstehen zwei Doppelhaushälften. Nur – die Deals mit den Handwerkern sind noch längst nicht unter Dach und Fach, hört man aus Kreisen örtlicher Handwerker. Seit Wochen ist es an der Wiesseer Straße ruhig geworden. Baumaterial liegt ungenutzt herum. Kein Arbeiter ist zu sehen. Was ist da los? Wir haben den Kreuther Bürgermeister Josef Bierschneider zu den Gründen für die Verzögerung befragt:

Was hat es mit der Verzögerung auf sich? Die Sonne scheint, es könnte doch losgelegt werden.

Die Baustelle am Gewerbegebiet Ringspitzweg wurde im letzten Jahr begonnen und war bis zum Einsetzen des Winters noch nicht abgeschlossen. Heuer war die Witterung im Winter zwar sehr mild, aber es ist nichts Ungewöhnliches, dass auch im März nochmal ein Wintereinbruch kommt….

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Naja, nun ist ja schon April …

Aus diesem Grund ruhen Straßenbau-Baustellen im Winter-Halbjahr, auch weil die Fertigungsanlagen für Asphalt in der Regel erst im April wieder ihre Arbeit aufnehmen (da der Einbau von Asphalt eine bestimmte Mindesttemperatur voraussetzt).

Und wie geht es weiter?

Je nachdem, wann die entsprechenden Temperaturen erreicht werden, wird die Baustelle am Ringspitzweg fortgesetzt. Anschließend werden die Baugrundstücke vermessen (was auch erst Sinn macht, wenn der Straßenkörper hergestellt ist, damit dann auch die Vermessungspunkte gesetzt werden können).

Sind denn alle Grundstücke jetzt endgültig vergeben?

Sobald die Vermessung vorliegt, kann die Verbriefung der Erbbaurechtsverträge erfolgen. Was die Gewebetreibenden anbelangt, die im Gewerbegebiet unterkommen, bitte ich Sie um Verständnis, dass wir aus Datenschutzgründen keine Namen nennen, solange die Verbriefung nicht erfolgt ist. Nur grundsätzlich kann ich Ihnen sagen, dass es sich um Betriebe sowohl des Baugewerbes, des Handwerks und des Dienstleitungsbereiches handelt.

Moment. Was heißt das denn konkret? Sind nun alle Grundstücke weg?

Drei Grundstücke sind sicher vergeben. Bei zwei weiteren ist es noch abgeschlossen.

Und wenn die Zögernden dann noch zusagen: Sind das alles Kreuther Unternehmer?

Nein, drei kommen aus Kreuth, die anderen aus Kommunen des Tegernseer Tals

Herr Bürgermeister, wir bedanken uns für die Antworten

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