Almwirte sauer: Park-Chaos an der Sutten

Bei Sonnenschein und guten Schneeverhältnissen rollt jedes Wochenende eine Blechlawine an die Sutten-Lifte. Vor allem Almwirte haben damit ein Problem: Ihre Gäste finden keine Parkplätze. Vor allem große Sportveranstaltungen, wie dieses Wochenende, bereiten Sorgen.

Parkchaos an der Sutten: Almwirte ärgern sich über Blechlawinen.

Der Januar war der perfekte Monat für Wintersportler: Sonnenschein und viel Schnee. Vor allem an den Wochenenden machten sich dann viele Ausflügler auf den Weg ins Suttengebiet in Rottach-Egern. Die Bergbahnbetreiber freut’s, doch bei den Almbetreibern sorgt es für Ärger. Empörte Autofahrer rufen an und beschweren sich über das Park-Chaos.

Wie Stefan Hafner von der gleichnamigen Alm dem Merkur nun erzählt, wollen viele seiner Gäste gar nicht Skifahren oder Langlaufen. Sie wollen lediglich zu seiner Alm zum Essengehen. Doch ohne Parkplätze in der Nähe wird das schwierig – insbesondere für die älteren Gäste. Einige haben laut Hafner nach der vergeblichen Parkplatzsuche wieder umgedreht. „Das ist ehrlich eine Katastrophe“, so Hafner gegenüber dem Merkur.

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Großes Event am kommenden Wochenende

Doch er ist nicht der einzige, der sich über die Parkplatzsituation ärgert. Karolina Höß von der Lukas Alm ist ebenfalls betroffen. Sie müsse teilweise die Parkplätze absperren, damit zumindest ihre Mitarbeiter einen Stellplatz finden. Das gute Wetter im Januar habe eben nicht nur Hobbysportler angelockt, sondern auch einige Skischulen haben ihre Rennen an der Sutten ausgetragen. “Wenn der Skiclub Rottach-Egern das macht, ist das ja kein Problem“, so Hafner. Doch wenn auch noch Vereine aus München angereist kommen schon.

Und auch am kommenden Wochenende wird es im Suttengebiet wieder voll: Über 200 Teilnehmer haben sich für den Intersport Langlaufskitest angemeldet. Da die Schneeverhältnisse im Tal nicht mehr optimal sind, musste die Veranstaltung auf den Berg verlegt werden. Auch Rottachs Bürgermeister Christian Köck ist sich der problematischen Park-Situation bewusst und habe bereits das Gespräch mit den Wirten und Veranstaltern gesucht.

Man müsse bei solch großen Rennen auch die Wirte berücksichtigen. Daher wurde für Sonntag ein Shuttle-Service eingerichtet, der ab 8 Uhr morgens die Langläufer alle 30 Minuten von der Mautstelle bis zur Sutten-Talstation bringt. Doch das Problem sei laut Hafner damit nicht ganz gelöst – denn die Langläufer seien nach so einem Test verschwitzt, setzen sich mit ihrem Powerriegel ins Auto und fahren heim. Laut Köck müsse künftig der Dialog gerade bei großen Sportveranstaltungen besser laufen – beispielsweise die Siegerehrung in eine der Almen verlegt werden.

Nicht mehr Parkplätze nötig

Doch Hafner ärgert sich in erster Linie über das Landratsamt. Das hat im Jahr 2002 die seilbahnrechtliche Genehmigung erteilt, die Suttenbahn von einem Zweier- auf einen Vierer-Sessellift zu erweitern. Doch mehr Parkraum wurde nicht geschaffen. Die Anzahl der Skifahrer erhöhe sich damit nicht zwingend, so Pressesprecher des Landratsamts Miesbach, Birger Nemitz. Daher sind nicht mehr Parkplätze nötig.

Das Problem bleibt also weiterhin bestehen: Eine Blechlawine steht vor der Mautstation, die sie vom Parkplatz trennt, und kommt nicht weiter. „Die Leute sollten mal hinterfragen, ob sie wirklich jeden Meter mit dem Auto fahren müssen“, gibt Köck abschließend zu bedenken.

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