Anruf-Sammeltaxi kehrt zurück

Seit Ende 2013 ist das Anruf-Sammel-Taxi (AST) in den Tal-Gemeinden Geschichte. Im restlichen Landkreis bestand das Angebot aber weiterhin. Nun soll wieder das gesamte Tal komplett angefahren werden.

Wird das Anruf-Sammel-Taxi zumindest in Gmund wieder eingeführt?
Das Anruf-Sammel-Taxi soll ab Januar 2017 wieder im kompletten Tegernseer Tal eingeführt werden.

Das Anruf-Sammel-Taxi (AST) ist eine echte Alternative zu Taxi und anderen öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Fahrt ist für den Fahrgast wesentlich günstiger als ein normales Taxi. Im Vergleich zum Bus fährt das AST dagegen deutlich mehr Haltestellen an und bringt einen direkt vor die Haustür. Einziger Nachteil: Das AST-Taxi muss mindestens eine Stunde vor Abfahrt bestellt werden.

Seit Dezember 2013 sind Tegernseer Tal vom AST-Angebot allerdings nur noch die Hinweisschilder an Straßenlaternen und Bushäuschen übrig. Der Service wurde zum damaligen Jahreswechsel eingestellt. Der Grund: Kein ansässiges Taxi- oder Mietwagenunternehmen wollte das Angebot übernehmen. Auch der Aufruf des Landkreis-Behindertenbeauftragten Anton Grafwallner blieb erfolglos. Der Gmunder hatte in einem offenen Brief auf die Bedeutung des AST für viele Landkreisbewohner hingewiesen.

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Wird zumindest Gmund wieder angebunden?

Jetzt – zweieinhalb Jahre dem Aus – soll der Service jedoch sein Comeback im kompletten Tegernseer Tal feiern. Nachdem bereits Gmund seit einem Jahr wieder an das Netz angebunden ist, werden zum Start des nächsten Jahres auch die übrigen Tal-Gemeinden wieder von Sammeltaxis angefahren.

Vergangene Woche beschloss der Wirtschaftsausschuss den Neustart des Anruf-Sammeltaxis zum 1. Januar 2017. Alle Verträge sollen in den kommenden Monaten neu ausgeschrieben werden. Die Abmachungen laufen dann bis 31. Mai 2020 – und das inklusive dem Tegernseer Tal.

Damit erhöhen sich auch die jährlichen Kosten, die dem Landkreis duch das Abgebot entstehen. Durchschnittlich 14.000 Euro pro Jahr kostet das Anruf-Sammel-Taxi. Doch für Landrat Wolfgang Rhzehak ist das eine sinnvolle Investition. „Das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist sehr, sehr gut.“

Widerstand der Taxianbieter im Tal

Die Taxianbietern im Tegernseer Tal betonten in der Vergangenheit immer wieder, dass für sie der Aufwand rund um das Anruf-Sammel-Taxi zu groß sei. So erklärte Manfred Lueginger von der Taxivereinigung Tegernseer Tal Anfang 2015, dass vor allem Negativerfahrungen ein Hauptgrund für die Ablehnung innerhalb der Tal-Taxler sind.

Für die Taxianbieter
Für die Taxianbieter im Tegernseer Tal ist AST keine Alternative.

Es habe sich zum Schluss einfach nicht mehr rentiert. 2013 war die zentrale Telefonsammelstelle für AST-Anfragen von Rosenheim nach Leipzig verlagert worden. Seitdem war es offenbar immer wieder zu Pannen gekommen. So erklärte Lueginger:

Häufig wurden per Computer drei Wagen für eine Fahrt nach Glashütte bestellt, die Aufträge also doppelt und dreifach vergeben.

Das habe dann zum Streit unter den verschiedenen Taxianbietern im Tegernseer Tal geführt. Denn anders als im Rest des Landkreises wurden die hiesigen AST-Bestellungen nicht nur von einem Taxiunternehmen, sondern von der Vereinigung aller 15 Anbieter umgesetzt.

Die Lösung für dieses Problem könnte indes einfach sein: Bewirbt sich bei der neuen Ausschreibung für die AST-Fahrten aus dem Tal nur ein Unternehmen, könnten Abstimmungsschwierigkeiten vermieden werden.

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