Anwälte streiten über Fischzucht

Alfred Lick betreibt als Pächter seit Jahren die Fischzucht in Louisenthal. Doch nun soll zum 30.06. der Vertrag auslaufen. Der Grund: der Eigentümer und Lick sind sich uneins. Mittlerweile ist die Fischzucht nur noch ein Fall für Anwälte.

Die Fischzucht in Louisenthal ist seit einigen Wochen geschlossen.

Alfred Lick ist 76 Jahre alt – und verärgert. Zum 30. Juni läuft sein Pachtvertrag für das 2.000 Quadratmeter große Grundstück neben der Büttenpapierfabrik in Gmund aus. Und verlängert werden soll der Vertrag nicht.

Jetzt weiß Lick selbst nicht genau, was passiert. Seit 16 Jahren betreibt er seine eigene Fischzucht in Louisenthal an der Mangfall. 250.000 Euro hat der Gmunder hier investiert, um geräucherte Regenbogen- und Lachsforellen, Saiblinge und Aale zu züchten und zu verkaufen. Insgesamt zehn Becken hat er auf dem 2.000 Quadratmeter großen Areal gebaut.

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Das Gelände war eine Müllkippe mit Wasser, ein reiner Sumpf.

Auch das Wasser, das den Hang herunterläuft, gehöre der Papierfabrik, sagt Lick. Er ärgert sich jetzt darüber, dass Pfannenberg von ihm nun verlange, alles zurückzubauen. „Inzwischen hackeln unsere Anwälte hin und her.“

Was mit der Fischzucht passiert, ist noch offen

2001 hatte Lick das Grundstück von Carl Pfannenberg, dessen Familie einst Mitbegründerin der Papierfabrik war, erstmals gepachtet. Anfangs für 50 Mark im Monat, zuletzt zahlte er 500 Euro Pacht. Vor ungefähr zwei Jahren hatte dann Licks Tochter Nina (28) – zusammen mit ihrem Mann – die Fischzucht übernommen. Jetzt sollte sie den neuen Pachtvertrag unterschreiben, wollte aber die Höhe der Pacht für die nächsten Jahre unverändert wissen.

In den Becken schwimmen keine Fische mehr.

Pfannenberg ließ sich nicht darauf ein. Gegenüber dem Merkur begründet er seine Entscheidung damit, dass auch der Stromverbrauch stetig steige. Die Kosten dafür seien in der Pacht enthalten gewesen und hätten 90 Prozent der Stromkosten ausgemacht.

Lick ist sich sicher, dass die Sache nun vor Gericht landet. Da Pfannenberg nicht bereit ist, für die Fischzucht etwas zu zahlen, wird Lick nun entweder alles zurückbauen oder stehenlassen müssen. „Pfannenberg ist egal, was ich mache.“ Enttäuscht und mit „leichtem Unterton“ in der Stimme sagt er am Telefon:

Sie kriegen von einem der Geld hat, kein Geld.

Und das, obwohl ein Folgemieter, nach Aussage von Flick, die komplette Fischzucht wohl übernommen hätte. Nachdem Pfannenberg Licks Aussagen mitbekommen habe, sei er „regelrecht bösartig“ geworden und verlangt nun, dass jetzt alles bis zum 30. Juni zurückgebaut werden muss. „Ich habe mich in ihm getäuscht.“

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