Ein Kommentar von Peter Posztos
Wann immer die Themen Flüchtlinge, Andersartiges oder generell Unbekanntes entgegenkommen, wirft sich der besorgte Bürger – kurz: beBü – auf den Boden wie ein Kind, das seinen Anorak nicht anziehen will. Strampelt, quengelt. Früher gab’s eine Schelle, aber die Zeiten der schwarzen Pädagogik sind vorbei. Heute müssen wir uns mit den Sorgen und Nöten der beBüs beschäftigen. Dann mal los:
Sozialwohnungen direkt vor der Haustür, womöglich gar Menschen, die tagein, tagaus die Straße vor dem Haus nutzen? Armes Deutschland. Der Finger zuckt, aber die Ausrufezeichen – früher ein untrügliches Zeichen für beBüs in Not – bleiben im digitalen Schrank.
Ist das vielleicht gar ein Muster?
Gelder für Migranten, aber der deutsche Rentner bekommt nur vier bis sechs Prozent mehr Kohle? Armes – ihr wisst schon. Dieses Land geht vor die Hunde oder mindestens unter. Das Ende ist nahe. Darunter macht man es nicht. Armes Deutschland, klingt nach Mitleid, ist aber der stümperhafte Versuch sarkastisch zu sein. Armes Deutschland muss immer mit einem leichten Kopfschütteln und anschließendem Blick in die Ferne untermalt werden.
Wie war das vorher alles schön, so in den Siebzigern und Achtzigern mit der überschaubaren Angst vor dem Atomkrieg, der Umweltzerstörung, dem Terrorismus. Aber schon da hat der große Alltagsphilosoph Rudi C. von echten, vergangenen Sommern gesungen. Ist das vielleicht gar ein Muster? Mal kommen die Russen, mal stehen die Osmanen vor Wien. Mit Untergang geht das Leben eben einfacher. Auch in Holzkirchen.
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