Wird die Seeturnhalle in Gmund geräumt?

Sie ist sein Baby. Die alte Turnhalle am Gmunder Seeufer. Die Asylbewerber, die in ihr Zuflucht gefunden haben, seine Schützlinge. Hajo Fritz, Leiter des Helferkreises Asyl, kümmert sich ehrenamtlich um die 35 Menschen, die aus insgesamt sechs verschiedenen Ländern in der Turnhalle untergebracht sind. Muss die Halle jetzt geräumt werden?

Die alte Seeturnhalle in Gmund bleibt vorerst als Asylunterkunft bestehen.
Die alte Seeturnhalle in Gmund bleibt vorerst als Asylunterkunft bestehen.

Alle vier im Landkreis besetzten Turnhallen sind bis auf eine wieder leer, sagt Pressesprecher Birger Nemitz. Dazu gehören die Turnhalle in Föching, die Turnhalle der Miesbacher Berufsschule und die des Tegernseer Gymnasiums. Ob die Seeturnhalle in Gmund als Notunterkunft weiter bestehen bleiben kann, darüber führe man derzeit Verhandlungen mit der Gemeinde und dem Helferkreis Asyl, erklärt Nemitz. Schulsport sei in der alten Halle jedenfalls so oder so nicht mehr geplant.

„Es gibt keinen Plan, die Turnhalle zu räumen“, versichert dagegen Hajo Fritz vom Helferkreis Gmund auf Anfrage und fügt hinzu: „Die Seeturnhalle bleibt bestehen.“ Eine andere Verwendung steht seiner Aussage auch nicht zur Debatte. Eingesetzt habe er sich vor allem dafür, dass die Asylsuchenden neben einer winterfesten Unterkunft ein erträgliches Leben vor Ort haben, berichtet er.

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Mein Einsatz beschränkt sich darauf, dass sie nicht ausflippen.

Dass die Sorge nicht weit hergeholt ist, hat man in den vergangenen Monaten immer wieder gesehen. Ob in Tegernsee oder erst gestern bei einer Messerattacke in Weyarn. Doch in Gmund ist es seit Bestehen der Unterkunft ruhig geblieben. Größere Auseindersetzungen habe es nicht gegeben.

Und das obwohl sich Stockbett an Stockbett reiht, sieben verschiedene Nationen teilen sich in Seenähe ein Dach über dem Kopf. Allein aus Eritrea seien Flüchtlinge unterschiedlicher Stämme untergebracht, so Fritz. „Sprachbarrieren und Kulturunterschiede gestalten ein verständiges Miteinander schwierig.“

Seine Hauptaufgabe bestehe, so Fritz, momentan darin Deutschunterricht für die 35 Asylbewerber aus sechs Ländern zu organisieren und Behördenschreiben zu lesen und umzusetzen. Hinzu komme die die Umstellung der Taschengeld-Auszahlung ab 1. Juni 2016 auf Online-Überweisungen. Fritz: „Da müssen für jeden einzelnen Konten eröffnet werden.“

Asylhelfer Hajo Fritz mit Bürgermeister Georg von Preysing
Asylhelfer Hajo Fritz mit Bürgermeister Georg von Preysing

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