Asylbewerber bald auch in Rottach

Bislang ist Rottach-Egern eine von nur fünf Gemeinden im Landkreis Miesbach, in der noch keine Asylbewerber untergebracht sind.

Derzeit fehlt es noch an geeigneten Unterkünften. Doch jetzt ist eine Lösung in Sicht.

Auf dem Anwesen in der Rottacher Kißlingerstraße wird die Katholische Pfarrgemeinde eine Wohnung zur Verfügung stellen.
Auf dem Anwesen in der Rottacher Kißlingerstraße wird die Pfarrgemeinde eine Wohnung zur Verfügung stellen.

Auch in Rottach-Egern sollen schon bald Asylbewerber Zuflucht finden. Wie Dekan Walter Waldschütz gegenüber der Tegernseer Stimme bestätigt, wird die katholische Pfarrgemeinde eine Wohnung zur Verfügung stellen. „Die Wohnung ist restauriert und soweit bezugsfertig. Die Verträge mit dem Landratsamt Miesbach sind auch bereits geschlossen“, sagt Waldschütz.

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Dabei handelt es sich um ein Objekt in der Kißlingerstraße, in direkter Nähe zum Rottacher Kindergarten. Dort hat die katholische Pfarrgemeinde Wohnungen für Angestellte. Diese werde man für eine Flüchtlingsfamilie mit zwei oder drei Kindern zur Verfügung stellen, so Waldschütz weiter. Auch Bürgermeister Christian Köch bestätigt, dass die Gemeinde diesbezüglich in engem Kontakt mit der Pfarrgemeinde stehe.

Gemeinde selbst hat keine Kapazitäten

Insgesamt 22 Asylbewerber müsste Rottach-Egern laut Bürgermeister Christian Köck bis zum Jahresende eigentlich aufnehmen. So sieht es der sogenannte Königssteiner Schlüssel vor. In der Vorschrift ist genau geregelt, wie die Flüchtlinge in der Bundesrepublik Deutschland auf die einzelnen Bundesländer aufgeteilt werden.

Bislang kommt die Gemeinde dieser Forderung allerdings nicht nach. „Wie wird die Verwaltung hier weiter vorgehen?“, wollte Anastasia Stadler gestern im Gemeinderat wissen. Bislang fehle es an passenden Häusern oder Grundstücken, um dort Container aufzustellen. Man sei in Gesprächen mit Grundstückseignern. Bislang habe es aber keine Einigung gegeben, erklärte Bürgermeister Christian Köck.

Auch alle 200 Gemeindewohnungen sind derzeit belegt. Also muss sich Rottach bislang darauf verlassen, dass die Nachbargemeinden die Situation auffangen. Bürgermeister Christian Köck fand daher gestern Abend lobende Worte für die Nachbarn:

Die Stadt Tegernsee hat uns hier sehr geholfen.

Tegernsee hatte nach Absprache mit dem Landratsamt jüngst die städtische Turnhalle zur Verfügung gestellt. Mittlerweile sind dort 21 Flüchtlinge untergebracht. Täglich werden weitere erwartet. Bald wird die Halle jedoch voll ausgelastet sein, mehr als 40 Personen können dort nicht untergebracht und versorgt werden.

Auch Gmund hat die alte Seeturnhalle daher bereits als weitere Notunterkunft in Aussicht gestellt. Mit der Wohnung in der Kißlingerstraße wird nun auch Rottach-Egern einen Beitrag für die Aufnahme von Flüchtlingen im Tegernseer Tal leisten. Laut Prognosen des Landratsamtes Miesbach wird die Zahl der Asylbewerber, die im Landkreis Miesbach untergebracht werden müssen, bis zum Jahresende auf 400 ansteigen.

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