20 Asylbewerber in Tegernseer Turnhalle

Die Erstaufnahmeeinrichtungen für Asylbewerber sind überfüllt. „Wir sind mit den Plätzen am Ende“, betonte die Sprecherin des Landratsamts vor wenigen Wochen gegenüber der TS.

Gleichzeitig wurde mehr Unterstützung aus dem Tal gefordert. Nun sollen Asylbewerber in eine Tegernseer Turnhalle einziehen.

In die städtische Turnhalle in Tegernsee ziehen am Freitag Asylbewerber ein
In die städtische Turnhalle in Tegernsee sollen in den nächsten Wochen Asylbewerber einziehen.

„Das Landratsamt Miesbach ist mit der Forderung auf uns zugekommen, in der Dreifachturnhalle des Gymnasiums Asylbewerber unterzubringen“, erklärte der Tegernseer Bürgermeister, Johannes Hagn, gestern Abend im Stadtrat. Damit wäre der Sportunterricht am Tegernseer Gymnasium bis auf Weiteres zum Erliegen gekommen.

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Aus diesem Grund kamen die Stadt Tegernsee und das Landratsamt Miesbach zu einer anderen Vereinbarung. Das Tegernseer Gymnasium kämpfe derzeit ums Überleben. Daher sei man zu dem Kompromiss gekommen, die Asylbewerber stattdessen in der alten städtischen Turnhalle unterzubringen, so Hagn weiter.

20 Flüchtlinge erwartet

Innerhalb der nächsten Wochen werden 20 Flüchtlinge in Tegernsee erwartet. Da die alte Turnhalle wesentlich kleiner ist als die Dreifachhalle des Gymnasiums, werden zusätzliche Container mit sanitären Anlagen auf dem Tartanplatz neben der Halle aufgebaut. Für die Verpflegung der Asylbewerber sorgt eine Cateringfirma.

Wie der Tegernseer Bürgermeister erklärt, stehen Bauhof und Feuerwehr bereit, um das Landratsamt beim Herrichten der Turnhalle zu unterstützen. Weitere Unterstützung könnten die Kolpingfamilie, die Kirchen und die Volkshochschule leisten. Der Direktor des Tegernseer Gymnasiums, Dr. Oberholzner, und auch Monsignore Walter Waldschütz hätten laut Bürgermeister bereits Hilfe zugesichert. Hagn betont:

Wir helfen hier notleidenden Menschen und das ist wichtig.

Damit wird sich die Zahl der Asylbewerber, die im Tegernseer Tal untergebracht sind, deutlich erhöhen. Bislang haben von den insgesamt 256 Flüchtlingen im Landkreis nur 18 im Tegernseer Tal Zuflucht gefunden. Sieben in Bad Wiessee, sechs in Tegernsee, fünf in Kreuth.

„Das Tal ist unterrepräsentiert“, erklärte Martin Pemler, Leiter der Verwaltung im Miesbacher Landratsamt, daher vor zwei Monaten. Mit 20 weiteren Asylbewerbern leistet nun auch die Region um den Tegernsee einen höheren Beitrag. Und das ist auch bitter nötig. Bis zum Ende des Jahres soll die Zahl der Asylsuchenden im Landkreis laut Prognosen des Landratsamts von derzeit 256 auf 400 steigen.

Anm.d.Red.: In einer früheren Version des Artikels hieß es, dass 40 Asylbewerber bereits an diesem Freitag einziehen werden. Wie der Tegernseer Geschäftsleiter Hans Staudacher erklärt, haben sich die Rahmenbedingungen nun aber geändert. Noch hat der Landkreis 15 Plätze, unter anderem in der Holzkirchner Containersiedlung, frei. Sind diese aufgebraucht, müssen Flüchtlinge in die Tegernseer Turnhalle einziehen.

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