Schon vor den Feiertagen berichtete die Tegernseer Stimme darüber, dass die Asylbewerber in der Turnhalle sich nur ungern von der Mensa im gegenüberliegenden Gymnasium verabschieden wollten.
So mochten die Flüchtlinge insbesondere die herzliche Art der Betreiber sowie die kurzen Auszeiten, die ihnen die Mittagspause am Tag bescherte. Am liebsten wäre ihnen damals gewesen, alles wäre beim Alten geblieben. Doch das Landratsamt entschied nach einer öffentlichen Ausschreibung, die Verpflegung dem Gasthof „Alter Wirt“ aus Weyarn zu übertragen. So konnte auch die Belieferung in der mensafreien Ferienzeit gewährleistet werden.
Spannungen in der Turnhalle
Seitdem die 39 Bewohner jedoch aus Weyarn versorgt werden, kommen sie kaum noch aus der Turnhalle heraus. Das führt unter den Asylbewerbern wohl immer mehr zu Spannungen. „Wir alle besitzen verschiedene Verhaltensweisen und Bräuche. Es ist nicht so einfach, sich anzupassen“, so der 20-jährige Najid vor zwei Wochen. Und auch der 48-jährige Syrer Majed erklärte damals bereits, dass viele der Neuen oft laute Musik hörten.
Doch in der letzten Woche spitzte sich die Lage zu. Aus dem Landratsamt ist zu hören, dass die Asylbewerber seit vergangenem Mittwoch das Essen verweigern. Und auch ein Vor-Ort-Besuch zeigt: Die Boxen bleiben unberührt. Dafür versorgen sich die Flüchtlinge mit Lebensmitteln aus einem nahegelegenen Supermarkt.
Die Verantwortlichen im Landratsamt haben nun entschieden: Das Übergangsquartier in Tegernsee soll in spätestens zwei Wochen aufgelöst werden. Die derzeit 39 Flüchtlinge sollen in den kommenden Wochen auf andere Einrichtungen im Landkreis verteilt werden. Darunter ein Mehrfamilienhaus in Bayrischzell und zwei Wohnungen in Hausham. Damit dürfte auch der Anteil der Asylbewerber, die das Tegernseer Tal aufnimmt, zumindest vorerst wieder weit unter den landkreisweiten Durchschnitt fallen.
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