Asylbewerber werden Selbstversorger

Die Versorgung der Asylbewerber in Tegernsee hat in der Vergangenheit für einigen Unmut gesorgt. Nun steht die Stadt Tegernsee vor einer weiteren Herausforderung: Während der Ferien kann das Mensa-Team des Tegernseer Gymnasiums nicht mehr für die Verpflegung der Flüchtlinge sorgen. Ein Container soll als Lösung dienen.

Die Flüchtlinge waren froh darüber, von der Mensa Tegernsee versorgt zu werden. / Archivbild
Die Flüchtlinge sind froh darüber, von der Mensa Tegernsee versorgt zu werden / Archivbild

Rolf Ziesing und Iris Hof versorgen bereits seit Monaten die Asylbewerber, die in der alten Turnhalle in Tegernsee untergebracht sind. Vor allem die persönliche Art des Mensa-Teams des Tegernseer Gymnasiums und das gute Essen lassen diese Lösung für die Flüchtlinge optimal erscheinen. Eine kurzzeitige Alternativlösung, bei der das Essen vom Weyarner Gasthof „Alter Wirt“ geliefert wurde, führte zu Unmut unter den Flüchtlingen.

Die Situation spitzte sich so zu, dass die Asylbewerber das Essen zeitweise komplett ablehnten. Hinzu kamen Spannungen zwischen den einzelnen Neuankömmlingen in der Notunterkunft. Das Landratsamt löste die Notunterkunft daher Anfang des Jahres auf.

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Mensa sorgt wieder für Verpflegung

Kurze Zeit später einigten sich die Behörden, die Mensa künftig doch als festen Versorger zu engangieren. Seit April sind nun neue Asylbewerber in Tegernsee untergebracht und können täglich zu Ziesing und Hof zum Essen gehen.

Doch in acht Tagen beginnen die Sommerferien und die Stadt Tegernsee sucht nach einer alternativen Lösung für die kommenden Wochen. An diesem Wochenende würden die Asylbewerber vom Tegernseer Restaurant und Pizza-Dienst Janet versorgt. Und auch für die Schulferien habe die Stadt Tegernsee nun eine Möglichkeit gefunden, so Geschäftsleiter Hans Staudacher. Es sei noch nicht 100 Prozent sicher, aber momentan wäre er zuversichtlich:

Es wird wohl ein Küchen-Container für die Asylbewerber im Bereich der Turnhalle errichtet.

Die Lebensmitteln würden die Männer und Frauen dann vom Landratsamt Miesbach erhalten. Außerdem wäre es ihr Wunsch gewesen, selbst kochen zu können. Einzig die Strom- und Wasserversorgung müsse noch aufgebaut werden.

Ziesing und Hof sind zufrieden mit der Lösung: “Für die Asylbewerber ist der Küchen-Container super.” Für sie sei es als Mensa-Betreiber zwar eine tolle und schöne Zeit gewesen, doch “es war wirklich mit viel Stress verbunden.”

Auch Eva Nentwich vom Helferkreis Asyl ist zufrieden mit der Lösung. Der Wunsch wäre schon öfter von den Asylbewerbern gekommen, sich selbst zu versorgen. „So kann jede Nation ihre eigenen Gerichte kochen. Ich denke, das ist die beste Lösung.“ Denn die Mensa hätte ja auch an den Wochenenden oder eben während der Ferien geschlossen. „So können sich die Asylbewerber unabhängig versorgen.“

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