Asylbewerber kicken für guten Zweck

Eine Fußballmannschaft aus Asylbewerbern kickt für den guten Zweck gegen Promimannschaften – und das in Holzkirchen? Das ist das Konzept hinter dem Team of Nations. Treibende Kraft: Der neue Integrationsbeauftragte Franz Lutje. Am Ende sollen die Flüchtlinge so in einen Job kommen.

Durch den Fußball sollen die Asylbewerber an einen Job kommen.
Durch den Fußball sollen die Asylbewerber einen Job finden.

PIA war der erste Streich – und der zweite folgt zugleich. Holzkirchens neuer Integrationsbeauftragte Franz Lutje bringt die nächste Idee an den Start: Das Team of Nations. Seit dem Winter kicken Holzkirchens Asylwerber im Rahmen der Arbeitsgruppe für Sport, Freizeit, Kultur und Religion.

Jetzt soll aus dem sportlichen Vergnügen Wohltätigkeit werden. Vor Pfingsten wurde das Fußballteam aus rund 17 Asylbewerbern offiziell benannt. Die Idee für den Namen kam aus dem Team. Gemeinsam mit jedem Interessierten, egal ob Deutscher oder Ausländer, soll die Internationale Mannschaft in Zukunft für den guten Zweck spielen. „Wir möchten gegen Firmen- und Promiteams kicken und den Erlös dann neben Asylwerbereinrichtungen auch anderen wohltätigen Institutionen spenden“, erklärt Lutje.

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Ein Fest der Integration

Lutje stellt sich das ganze so vor: Jede Firma mit eigenem Fußballteam kann sich bei dem Team of Nations melden. Dann wird im Rahmen einer kleinen Firmenfeier gemeinsam gespielt, gegrillt, sich zusammengesetzt und ausgetauscht – vorbildliche Integration eben. Für afrikanisches Flair sorgen die Spieler. Die kommen aus Eritrea, Somalia, Nigeria und Syrien. „Dann gibt es natürlich aus einige kulinarische Köstlichkeiten aus ihrer Heimat“, so Lutje. Somit wird die Firmenfeier zu einem Erlebnis für die ganze Familie.

Zu den Unterstützern des Teams gehört unter anderem der TUS Holzkirchen und der Rotary Club. Letzterer hat die Mannschaft bereits mit Anthrazit-Rot-Weißen Trikots ausgestattet. Ein Auftaktspiel gegen eine Mannschaft der Gemeinde ist bereits geplant und auch Unternehmen wie die BOB und VIVO haben bereits Interesse an einem Spiel bekundet.

Unter anderem an der Baumgartenstraße trainiert das Team of Nation regelmäßig.
Unter anderem an der Baumgartenstraße trainiert das Team of Nation regelmäßig.

Ziel ist es jedoch nicht nur einen Erlös für gute Zwecke zu erwirtschaften. “Durch das gemeinsame kicken soll den Verantwortlichen der Unternehmen auch gezeigt werden, dass die Asylwerber auch nur ganz normale, nette Kerle sind”, sagt Lutje. Und wer weiß – vielleicht ergibt sich am Ende des Tages, nach einem entspannten Gespräch mit dem Personaler, auch ein Jobangebot für einen der Spieler.

Für einen Moment alles vergessen

“Viele der Asylbewerber haben einiges erlebt in all den Jahren der Flucht”, so Lutje. Der Sport ist eine Chance, all diese Erinnerungen für einen Moment zu vergessen. Und das funktioniert gut. Lutjes Team lässt den ehemaligen Spieler und Trainer aus München wissen, wie viel Ihnen das Kicken bedeutet: “Nach dem Training kommen dann oft Spieler zu mir und sagen wie viel Spaß sie hatten und wie glücklich sie der Sport macht”, sagt der Integrationsbeauftragte.

Doch noch wird an den Fähigkeiten des Teams gefeilt. Zwar habe man einige hervorragende Techniker in der Mannschaft, an ausreichender Kondition fehle es jedoch noch. “Daran ist auch die Zeit in den Flüchtlingslagern schuld. Da gab es oftmals nicht ausreichend zu Essen”, weiß Lutje. Doch jetzt blicken alle in eine bessere Zukunft in Deutschland. Und die Integration zeigt bereits erste Erfolge: Wenn das Team of Nations auf dem Platz ist, spielen inzwischen viele der Einheimischen mit Begeisterung mit. So entstehen Kontakte und Freundschaften.

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