Damit mehr Junge im Tal bleiben

Um der Abwanderung junger Leute zu begegnen, die sich in Rottach keine Wohnung mehr leisten können, sollen die Gemeindehäuser in Ellmösl von Grund auf saniert werden. Den Anfang macht Hausnummer 23.

Das Mehrfamilienhaus in Ellmösl 23 wird komplett saniert / Klaus Wiendl

Da es unzählige Anfragen für Gemeindewohnungen gebe, so Bürgermeister Christian Köck (CSU) zuletzt auf der Bürgerversammlung im März, lässt er nun seinen Worten Taten folgen. War im Frühjahr noch nicht klar, ob beide Häuser im Ellmösl aus dem Jahr 1972 saniert oder abgerissen werden sollen und ein Neubau entsteht, so sind jetzt die Würfel gefallen.

Als erstes wird das Acht-Parteienhaus Ellmösl 23 angepackt. Die derzeitigen Bewohner sind bereits schrittweise“ entmietet und übergangsweise woanders untergebracht worden, wie Gerhard Hofmann, Geschäftsleiter der Gemeinde, bestätigt. Die letzten beiden Mieter würden Anfang nächsten Jahres ausziehen. “Im Frühjahr ist das Haus leer”.

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Zur Veranschaulichung der geplanten Sanierung hatte Architekt und Gemeinderat Andreas Erlacher (FWG) zur Sitzung vergangener Woche Entwürfe angefertigt. Da das Haus wahrlich in die Jahre gekommen ist, wenn man sich dort umsieht, stehe nun der Entschluss zur Sanierung. Die Vorgaben für ihn, so Erlacher, waren ein gut finanzierbarer Mietraum für die Gemeinde und die Erfüllung energetischer Standards. „Der Wohnraum soll günstig aber attraktiv sein“. Um dies wirtschaftlich zu ermöglichen, sollen die Grundrisse erhalten bleiben, denn die Raumgrößen würden passen. Wenn man bei der Sanierung in den Rohbau eingreifen müsse, „wird es schnell unwirtschaftlich.

Sanierung pro Haus für 1,5 Millionen Euro

Was an Oberflächen brauchbar ist, soll belassen werden. Das Dachgeschoss beherbergt zwei kleinere Wohnungen, die zur Vermietung eigentlich „grenzwertig“ seien. Um diese attraktiver zu machen, soll der Dachstuhl um 60 Zentimeter angehoben werden. Damit erreicht das Gebäude eine Wandhöhe von 6,60 Metern. Der Dachstuhl müsse ohnehin „energetisch komplett saniert“ werden.

Damit sei ein Gesamtpaket für die Sanierung des Hauses geschnürt worden, das dem Bedarf der Gemeinde für die nächsten 30 Jahre entsprechen würde. Als Kosten nannte Erlacher 1,5 Millionen Euro. Beim zweiten Haus der Gemeinde nebenan könnte auch ein Neubau der Sanierung vorgezogen werden, schlug Erlacher vor. Zunächst aber gehe man von einer energetischen Sanierung von Grund auf aus, so Köck. Die Wohnungen für Familien im Erdgeschoss sollen Terrassen erhalten, damit die Kinder in den Garten könnten. „Wir wollen dort auch Wohnqualität schaffen“.

Formell musste dies am Dienstagnachmittag auch noch durch den Ortsplanungsausschuss, der die baurechtliche Seite würdigte. Doch auch der hatte keine Bedenken. Einstimmig genehmigte sich die Gemeinde ihren Bauantrag.

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