Auer-Alm-Verein hat neuen „Präsidenten“

Der Geselligkeit angetan, doch der Wohltätigkeit verpflichtet. Auf diesen kurzen Nenner lassen sich Sinn und Zweck des Wiesseer Vereins bringen, der inzwischen 2.200 Mitglieder hat. Jetzt fanden Neuwahlen statt.

v.l.) Heike Kneidl, neue Kassiererin, Bobby Schaarschmidt, alter Kassier, Sepp Prestel, Ehrenpräsident, Cilly Beil, ehem. Schriftführerin, Andreas Guillon, neuer Präsident und Bürgermeister Peter Höß

Seit der Gründung am 18.02.1998 führt Sepp Prestel den Auer-Alm-Verein, der am Stammtisch dort oben auf 1.266 Metern Höhe mit acht Mitgliedern gegründet wurde. Bestenfalls konnte man sich damals vorstellen, vielleicht in einigen Jahren 100 Mitglieder mit der Idee zu überzeugen, von den damals 10 Mark (jetzt 5 Euro) Jahresbeitrag Organisationen zu unterstützen, die Jugend- oder Behindertenarbeit leisten oder Teil der Rettungsorganisationen sind. 200.000 Euro konnten bisher schon als Spenden in Form von Sachzuweisungen verteilt werden.

Doch was dann im gleichen Jahr geschah, hatte niemand auf der Rechnung: Bereits nach einer Woche waren es 142 Mitglieder, Ende des Jahres 1998 knapp 800. Aber das Ende der Fahnenstange war noch lange nicht erreicht. Insgesamt 3.208 Mitglieder zählte der Verein in den vergangenen 20 Jahren. Eingependelt hat sich jedoch seit Jahren die Zahl von konstanten 2.200 Auer-Alm-Vereinsmitgliedern. „Da sieht man, was aus einem Blödsinn oder einer Bierlaune heraus entstehen kann“, wird Prestel zitiert.

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Er soll darauf bestanden haben, dass ein Verein dieser Größe schon einen „Präsidenten“ als Vorsitzenden braucht. So konnte er Jahre später auch einen Schriftwechsel mit einem wahren Präsidenten führen, mit dem damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau. „Herr Kollege“ schrieb Rau an Prestel, als er dem Verein während eines Kur-Aufenthalts in Bad Wiessee beitrat. Ferner zählt die CSU-Bezirksvorsitzende Ilse Aigner zu den langjährigen Mitgliedern, sie hat schon zwei Mal die Hauptversammlung besucht. Und diese findet jeweils am 10.10. um 10:10 Uhr statt. In diesem Jahr war es die 21. Versammlung auf der Auer-Alm. Knapp 100 Mitglieder kamen.  Sie hatten einen neuen Vorstand zu wählen, nachdem Sepp Prestel (67) und Kassier Bobby Schaarschmidt (81) als Gründungsväter bereits vor einem Jahr ankündigten, die Jüngeren sollten nun mal ran.

Guillon wird neuer Vorsitzender

Mit Spannung wurden die Neuwahlen erwartet, zu denen auch Bürgermeister Peter Höß, einige Gemeinderäte sowie Pfarrer Martin Voß, zugegen waren. Bekannt wurde dabei, Prestel hatte die Absicht, seinen Wunschnachfolger als Überraschung präsentieren zu können. Doch laut Prestel funktioniere der „Wiesseer Geheimdienst“ dermaßen gut, dass schon durchgesickert sei, wer sein Nachfolger wird. Es ist Andreas Guillon aus Bad Wiessee. Der Bergwachtler und Trachtler kündigte an, sein „Präsidentenamt“ im Sinne seines Vorgängers ausführen zu wollen.

Als Kassier fungiert künftig Heike Kneidl aus Moosrain. Die gelernte Bankkauffrau sei genauso Prestels Wunschkandidatin wie Guillon gewesen. Deren Wahl war nur noch Formsache. Alois Fichtner, der Besitzer der Auer-Alm, schlug spontan vor, Prestel zum Ehrenpräsidenten zu ernennen. Ehrenmitglied wurde Schaarschmidt. Nach der Neuaufstellung genoss man noch lange das schöne Wetter bei einem Ratsch und der Halben Freibier, die jedem Mitglied zustehe. Ob es bei einer Halben geblieben ist, steht nicht in der Meldung des Auer-Alm-Vereins zur Präsidentenwahl, die allerdings erst zwei Wochen später die Tegernseer Stimme erreichte.

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