Die alte Teerdecke liegt aufgebrochen am Straßenrand, der Bagger rotiert, und in einem Erdloch sitzt ein Bauarbeiter und hantiert mit mehreren Kabeln. Ein ganz normaler Baustellentag in der Tölzer Straße in Gmund.
Geplant war, die Straße in einem Bauabschnitt bis zur Müllerstraße und bis zum Wintereinbruch durchzuziehen. Jetzt hat man die gesamte Bauphase in zwei Abschnitte unterteilt, weil die Arbeiten immer wieder durch den Durchgangsverkehr unterbrochen worden sind.
Mindestens 14 Tage habe das ausgemacht, erklärt der Leiter der Baustelle, Harald Ott. Was wiederum bedeutet, dass bis zum 10. Dezember lediglich der erste Bauabschnitt fertig sein wird. Und der endet vor dem Teppichgeschäft Günther.
Bürgermeister Georg von Preysing (CSU) sprach in der gestrigen Sitzung davon, dass die Verzögerungen darin begründet lägen, dass die bestehenden Leitungen für Strom, Elektrik und Telefon anders verliefen als sie in den Bauplänen eingezeichnet waren. Nun müsse man erst neue Leitungen legen.
Verzögerungen hätte es aber von Anfang an gegeben, sagt Ott auf Nachfrage. Los gegangen sei es mit den Seefesten. Um den Durchgangsverkehr während der Festzeit zu gewährleisten, hätte man die bereits aufgegrabene Tölzer Straße wieder asphaltieren müssen. Es sei ein ständiges Auf- und Zugraben gewesen, erklärt Ott.
Eine Straße spielt mit
Dann hätten die Bauarbeiten in der Wiesseer Straße – wie das Verlegen von Wasserleitungen und den Anschluss des Regenwasserkanals – in drei Abschnitten stattgefunden – anstatt, wie es geplant war, in nur einem. Denn auch hier sollte der Durchgangsverkehr ermöglicht werden. In diesem Fall war es die Zufahrt zur Sparkasse.
Die nächste Hürde sei der Tegernsee-Lauf gewesen, so Ott. Da der Verkehr in die Tölzer Straße umgeleitet werden musste, sei man gezwungen gewesen, die eine Hälfte der Straße erneut befahrbar zu machen. Dafür verlegte man auf einer Streckenlänge von 100 Metern kurzerhand erneut Asphalt.
Jetzt sei man gerade dabei die Leitungen, die auf der rechten Straßenseite liegen, herauszunehmen und umzulegen. Grund sei der geplante Buswendeparkplatz bei der Böschung am Oberstögerweg und die geplante Stützwand beim Haus auf Höhe der Tölzer Straße Nummer 8.
Der Plan sei, die Randeinfassung bis Ende nächster Woche zu setzen. Ende des Monats will Ott mit der Installierung von Sinkkästen fertig sein, die für die Oberflächenentwässerung sorgen. Bis zum 10. Dezember soll dann der erste Bauabschnitt fertig asphaltiert sein. Der Bauleiter hofft, dass das Wetter mitspielt:
Wenn Frost eintritt, kann man nichts mehr machen, dann friert alles weg.
Und so verlaufen die einzelnen Bauabschnitte:
1. Abschnitt / Ende 10. Dezember
- Straßenerneuerung bis zur Einfahrt des Teppich-Geschäfts Günther, plus Oberstögerweg und Kaltenbrunner Straße.
- Entsorgung des alten Teers, der im Gegensatz zum Asphalt schädlich ist. Er wird als Sondermüll geschreddert, mit Zement gebunden und für den Straßenunterbau genutzt.
2. Abschnitt / Beginn Frühjahr
- Straßenerneuerung bis zum Müllerweg inklusive Verlegung von Kanal, Wasserleitungen und Hausanschlüssen zur Schmutz- und Regenwasserbeseitigung.
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