„Die Elektromobilität ist eine Schlüsseltechnologie, um unsere Klima- und Luftreinhalteziele zu erreichen. Eine flächendeckende Ladeinfrastruktur ist dabei für ihren Erfolg von entscheidender Bedeutung.” Das hat heute Bayerns Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer erklärt. Und gleichzeitig als Ziel ausgegeben, dass bis zum Jahr 2020 bayernweit mindestens 7.000 öffentlich zugängliche Ladesäulen entstehen sollen.
Um das zu schaffen, sollen neue E-Tankstellen mit öffentlichen Geldern bezuschusst werden. Die Förderung umfasst dabei neben der Errichtung der Ladesäule auch den Netzanschluss und die Montage. Rund 40 Prozent der Ausgaben, die beim Aufbau von öffentlich zugänglichen Ladesäulen anfallen, können damit abgegolten werden. Wenn mit der Ladestation ein zusätzlicher Mehrwert verbunden ist, beispielsweise beim Aufbau von Park&Ride-Parkplätzen, liegt der Fördersatz sogar bei annähernd 50 Prozent.
E-Werk baut, Wiessee betreibt
Geld, dass sich auch die Gemeinde Bad Wiessee gerne sichern möchte. In der letzten Gemeinderatssitzung beschloss das Gremium einstimmig eine Elektro-Tankstelle am Dourdan-Platz im Zentrum Wiessees prüfen zu lassen. Die Gemeinde will die “Zapfsäule” dabei selbst betreiben. Der Strom und die Technik stammt dabei vom Tegernseer E-Werk.
Das Unternehmen, das zum Großteil der Stadt Tegernsee gehört, betreibt bereits mehrere E-Tankstellen im Tegernseer Tal. 2011 wurde die erste am Rottacher Zentralparkplatz errichtet. Diese Erfahrung soll nun auch in Wiessee zum Tragen kommen.
Autohaus Kathan maht eigene E-Zapfsäulen
Eine der Hauptfragen der Räte lag dabei in der Auswahl des Stroms, der zum Aufladen von Elektro-Autos und E-Bikes genutzt werden kann. So betonte Beate Meister (ranBW), dass es unbedingt Ökostrom sein müsse. Alles andere komme nicht in Frage. Etwas unsicher wurden die Gemeinderäte, als Rainer Kathan (Wiesseer Block) erklärte, er wolle so oder so mit seinem Unternehmen, der Autohaus Kathan GmbH, ab Herbst am Kirchenweg zwei Elektro-Zapfsäulen samt Abrechnungssystem eröffnen.
Ob man denn dann überhaupt noch die gemeindeeigene Tankmöglichkeit brauche, so lautete die Frage mehrerer Gemeinderäte. Für Bürgermeister Peter Höß kein Grund, das eigene Vorhaben auszubremsen. Man werde sehen, wie groß die Nachfrage ist und könne auch noch nach der Eröffnung der Kathan-Tankstellen entscheiden, ob die Touristen in Wiessee bereit sind für mehr Elektromobilität und die dazu nötige Tank-Infrastruktur.
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