Aus dem (Geh)weg!

von Amelie Hagleitner

„Vorsicht Geisterradler!“ Anstatt auf Straßen oder ausgewiesenen Radwegen zu fahren, tummeln sich immer mehr Radfahrer auf den Gehwegen rund um den Tegernsee. Das ist nicht nur strafbar, sondern auch gefährlich.

Um die Gefahr zu entschärfen, hat die Polizei Bad Wiessee bereits im Sommer angekündigt, Schilder aufzustellen. Doch erst jetzt wurde über das Vorhaben abgestimmt.

In Zukunft sollen solche Schilder die Geisterradler im Tal auf ihren Irrtum aufmerksam machen.
In Zukunft sollen solche Schilder die Geisterradler im Tal auf ihren Irrtum aufmerksam machen.

Im August wurde die Diskussion um die Geisterradler ins Leben gerufen. In dieser Zeit häuften sich die Beschwerden der Anwohner, immer mehr Radfahrer kämen ihnen auf den Gehwegen entgegen. Ursache sind wohl die stark befahrenen Hauptstraßen. Die Radfahrer wollen dem gefährlichen Straßenverkehr ausweichen. Das Risiko, für diese Ordnungswidrigkeit bestraft zu werden, nehmen sie in Kauf.

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Zum einen wollen die Radfahrer der Gefahr entgehen – gleichzeitig schaffen sie so aber neue Brennpunkte: Viele Radfahrer fahren auf der linken Seite des Gehwegs, also dem Straßenverkehr entgegen. Wenn es in diesem Fall zu einer Kollision von Auto und Radler käme, würde die Schuld immer dem Radfahrer zugesprochen.

Die potentielle Unfallgefahr betrifft nicht nur die Falschfahrer selbst, sondern auch Autofahrer und Fußgänger. Vor diesem Hintergrund kündigten Josef Brummer, Geschäftsleiter der Gemeinde Rottach-Egern, und die Polizeiinspektion Bad Wiessee im August an, etwas zu unternehmen. Der Schlüssel sei dabei die Aktion „Achtung Geisterradler“. Im Zuge dessen wolle man Schilder an allen Brennpunkten aufstellen. Dadurch sollen die Radfahrer auf ihren Irrtum aufmerksam gemacht werden.

Startschuss für Aktion verzögert sich

Wolfgang Strobl von der Polizei Bad Wiessee hoffte damals, dass die Schilder im September stehen würden. Doch der Vorgang verzögerte sich. Zunächst musste über eine Genehmigung abgestimmt werden und insbesondere darüber, ob die Kosten übernommen werden. Vor wenigen Tagen wurde schließlich die Genehmigung erteilt. Insgesamt sechs Schilder werden zukünftig die Falschfahrer zur Vorsicht ermahnen. Die Kosten von 600 Euro übernimmt die Kreisverkehrswacht Miesbach.

Die Schilder werden zunächst nur an den Gefahrenzonen im Tegernseer Tal errichtet. Dazu gehören die Wiesseer Straße in Bad Wiessee, die Straßen am Gmunder Bahnhof, sowie in der Nähe des Lidl in Tegernsee-Süd. Nicht nur die Schilder sollen die Radfahrer zurechtweisen. Im Rahmen der Aktion plant die Polizei, Flyer zu verteilen. Für diese und alle weiteren Maßnahmen steht ihnen die Holzkirchner Abteilung des Allgemeinen deutschen Fahrradclubs (ADFC) mit Rat und Tat zur Seite.

Bis die Schilder aufgestellt werden, dauert es noch ein wenig. „Zunächst müssen wir die Schilder bestellen. Auch durch den Winter verzögert sich alles. Im Frühjahr sollen sie dann schließlich stehen“, so Strobl abschließend. Bis dahin müssen sich Fußghänger und Autofahrer aber weiterhin vor „Geisterradlern“ in Acht nehmen.

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