Die Pläne waren ambitioniert. Auf dem Gelände der ehemaligen Schlemmerklinik in Abwinkl sollten Luxuswohnungen mit Rundum-Betreuung entstehen. Dafür wurde das Areal in Bad Wiessee bereits kräftig verändert. Insgesamt 50 Millionen Euro sollte der neue Brenner Park kosten.
So ist von dem Klinikgebäude schon lange nichts mehr zu sehen. Und auch der beliebte Biergarten existiert nicht mehr. Zudem haben Brenner und seine Partner, Thomas und Felix Radmer, auf dem Gelände schon einmal vorsorglich ein paar Bäume fällen lassen. Doch seit vergangenem Herbst ist wenig passiert.
In Wiessee gab es daher bereits in den vergangenen Wochen viele Gerüchte um ein vorzeitiges Aus des Millionenprojekts. Dabei hüllten sich die Verantwortlichen in Schweigen. Anfragen blieben unbeantwortet.
Zu wenig Käufer
Seit heute ist aber klar, das Projekt ist gestorben. Und das Aus hat auch einen Grund: Die Idee von Radmer und Brenner fand nicht genügend Käufer. Dies erklärte Thomas Radmer gegenüber dem Merkur. Bis zum Frühjahr hatte man sich selbst noch Zeit gegeben, Interessenten für die Wohnungen zu finden. Doch jetzt zogen die Verantwortlichen die Reißleine.
Offenbar schreckte das Konzept mit der Rundum-Betreuung zahlreiche potentielle Käufer ab. Schließlich sind in der hochklassigen Preiskategorie, in die sich wohl auch die Wohnungen im Brenner Park eingereiht hätten, Zweitwohnsitze am Tegernsee eher die Regel als die Ausnahme. Doch diese wollten Brenner und Radmer eigentlich verhindern.
Kommen doch noch Luxuswohnungen?
Dabei hatte sich ein mögliches Scheitern bereits im November 2014 abgezeichnet. Damals erklärte Radmer, man werde erst anfangen, wenn 45 Prozent der Wohnungen verkauft seien. Das sei, so der Rottacher Bauunternehmer, auch angesichts des hohen Investitionsvolumens die Mindestmarke, um mit dem Bau zu beginnen: „Sind im Frühjahr nicht genügend Wohnungen verkauft, platzt das Projekt.“
Sowohl für Radmer als auch für Brenner dürfte die aktuelle Situation Konsequenzen haben. Schließlich sind sie mit den Kosten für den Abriss, wie auch für die Planung und weitere Grundstückskäufe, in Vorleistung gegangen. Dass sie auf den Kosten sitzen bleiben, ist trotzdem eher unwahrscheinlich. Schließlich existiert für das Grundstück eine immer noch gültige Baugenehmigung.
Am Ende könnten also doch noch Luxuswohnungen auf dem Gelände entstehen. Dann allerdings wohl in veränderter Form und als Zweitwohnsitze. Radmer selbst gibt sich jedoch verhalten. Noch wisse man nicht, was mit dem Grundstück passieren werde. Im Frühjahr würden aber definitiv keine Bagger mehr rollen.
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