Eine Hochwassergefahr wie 2013 soll es nicht mehr geben. Deshalb sollen neue Dämme und Mauern Teile von Tegernsee und Rottach-Egern vor einer Überflutung der Rottach schützen. Wie berichtet, wird deshalb entlang der 1,3 Kilometer langen Strecke von beiden Kommunen zwischen der Tuftenbrücke beim Sportplatz Birkenmoos und der Brücke an der Bundesstraße die Deichkrone um durchschnittlich 50 Zentimeter über dem jetzigen Niveau erhöht.
Auf Rottacher Seite sind insgesamt 88 Grundbesitzer betroffen, auf Tegernseer Seite 23. Mit ihnen wurden drei mögliche Varianten zur Erhöhung der Deichkrone besprochen. Insgesamt haben sich rund 90 Prozent der Anlieger für die Variante zwei mit vorgesetzten Mauersteinen entschieden – die sogenannte Schwergewichtswand mit Wasserbruchsteinen.
Seit dem Planfeststellungsverfahren 2016 mit der Baugenehmigung habe es zwischenzeitlich jedoch einigen Ärger aufgrund der Baumrodung gegeben. Vor allem die Schutzgemeinschaft stellte das verantwortliche Wasserwirtschaftsamt für den Kahlschlag an den Pranger (wir berichteten). Im April gab Projektleiter Gerhard Lichtnecker gegenüber dem Tegernseer Stadtrat zu: „Die Rodung tut mir auch weh, aber sie musste sein“.
Ausbau soll im April 2019 abgeschlossen sein
Insgesamt kostet das gesamte Unterfangen mit Ausbau der Rottach und der Sanierung der Felitzerbrücke stolze 4,3 Millionen Euro. 30 Prozent davon müssen die Gemeinden Tegernsee und Rottach-Egern schultern, je nach Anzahl der betroffenen Grundstücke. Ob es bei diesen Kosten bleibt, ist jedoch fraglich. Bekanntlich herrscht derzeit in der Baubranche Hochkonjunktur. „Die Baufirmen haben volle Auftragsbücher, da könnte es noch zu einer Erhöhung kommen“, erklärt Andreas Holderer vom Wasserwirtschaftsamt Rosenheim gegenüber dem Merkur. Für die Bauzeit stellt die Gemeinde Rottach eine Fläche Richtung Sportplatz als Lagerfläche zur Verfügung.
Wie Holderer erklärt, werde sich die Baufirma nicht Stück für Stück entlang der Rottach zur Bundesstraße hin vorarbeiten. „Vielmehr soll in mehreren Abschnitten gleichzeitig gearbeitet werden“, sodass die Bauzeit verkürzt werden könnte. Denn der Zeitplan ist straff: Bis April 2019 soll der komplette Ausbau abgeschlossen sein.
Um den Zeitplan auch einzuhalten, sollen bald die ersten Bagger anrollen. Nachdem die Planung abschlossen und die vorbereitenden Arbeiten nun endlich erledigt sind, können Mitte Oktober die Arbeiten beginnen. Hundebesitzer müssen sich darauf einstellen, dass es währenddessen auf dem beliebten Dammweg immer wieder zu Sperrungen kommen kann. Bürgermeister Christian Köck ist nach all der Planung erleichert: „Wir warten nun schon länger und sind froh, wenn es jetzt weitergeht mit dem Ausbau.“
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