Ausbruch aus dem Alltag

Noch hat die eigentliche Therapie für Nicolas Kutter im Seattle Children’s Hospital nicht begonnen. Doch bis dahin versucht der krebskranke Junge, jeden Tag zu genießen. In seinem Blog schreibt Nici: „Wir haben jeden Tag einen Ausflug gemacht.“

Nicolas auf Sightseeing-Tour (links) und beim Burger Essen (rechts) / Quelle: www.help-nici.com/
Nicolas auf Sightseeing-Tour (links) und beim Burger Essen (rechts) / Quelle: www.help-nici.com/

„Denn eines will ich auf jeden Fall – leben!“ Mit diesen Worten zieht der krebskranke Nicolas Kutter aus Schliersee Anfang des Jahres alle Aufmerksamkeit auf sich. Seit mehr als drei Jahren leidet der Junge an Leukämie. Dank einer großen Spendensumme konnte Nicolas seine Therapie in den USA finanziert werden.

Dort hofft er darauf, endgültig geheilt zu werden. Mitte Februar machte er sich zusammen mit seiner Mutter auf den Weg nach Seattle, um an einer neuartigen medizinischen Fallstudie teilzunehmen. Doch bevor diese los geht, feierte er erst einmal seinen 16. Geburtstag.

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Regelmäßige Blutkontrollen und Untersuchungen

Bevor die ersten Therapiemaßnahmen beginnen, muss sich der Junge regelmäßigen Untersuchungen im Krankenhaus unterziehen. Anfang März diagnostizierten die Ärzte in Nici’s Zellen den sogenannten Lentivirus, ein verändertes HI-Virus. Deshalb hat Nici die nächsten drei Wochen frei und nur eine Blutkontrolle pro Woche.

Diese Zeit nutzten Mutter und Sohn, um einige Ausflüge zu unternehmen. Die beiden fuhren einmal rund um den Lake Washington. Aber vor allem der Tag im Museum of Flight, einem der größten Museen über Flugzeuge und Raumfahrt, gefiel dem naturwissenschaftlich interessierten Jungen. Nicolas berichtet:

Es ist so groß, dass wir es noch einmal besuchen wollen.

Ein weiteres Ziel auf seiner Reiseliste war Kanada. Am 6. März fuhr er zusammen mit seiner Mutter mit dem Zug nach Vancouver. Nici schreibt: „Nach 4 Stunden Fahrt entlang der wunderschönen Küste haben wir den Stanley Park erkundet. 10 km Spaziergang, einmal außen herum, auf der Suche nach den Totem Pfählen der Ureinwohner, die hier lebten.“

Auch den anschließenden Rundflug über Vancouver und die Berge wird er wohl nicht so schnell vergessen. Nach einer kleinen Shoppingtour ging es dann am Sonntag wieder zurück nach Seattle. Am vergangenen Dienstag musste der 16-Jährige erneut ins Krankenhaus zur Blutuntersuchung. Ein Lichtblick für die Familie: Seine Blutwerte verbessern sich endlich wieder. Wenn weiterhin alles gut geht, kann Nicolas schon bald mit der Therapie beginnen.

T-Zellen-Therapie beginnt Ende März

In der ersten Aprilwoche bekommt er voraussichtlich die veränderten T-Zellen. Bis ausreichend Zellen gewachsen sind, dauert es dann rund drei Wochen, erklärt er in seinem Blog. „Dann werden die Zellen noch eine Woche getestet. Wenn irgendwas schief geht, sind zur Sicherheit weitere T-Zellen von mir eingefroren, um den Vorgang zu wiederholen.“ Nebenbei geht Nici auch noch in die Schule.

Seine Nachprüfungen möchte der Junge unbedingt bestehen. Am meisten faszinieren ihn die Naturwissenschaften, wie seine Mutter im Februar berichtete. Am dritten März schrieb Nicolas in seinem Blog: „Am Nachmittag habe ich den ersten amerikanischen Burger komplett verdrückt.“ Es scheint, als ob Nici seine schwere Krankheit in den letzten Wochen, zumindest an manchen Tagen, vergessen konnte.

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