Kostenloses Parken als Auslaufmodell

Kostenlos Parken wird im Stadtgebiet immer seltener. Meist weisen Automaten und Schilder auf das kostenpflichtige Angebot hin. Nach dem Lidl-Parkplatz könnte nun auch eines der letzten kostenlosen Parkangebote wegfallen.

Die Stadt überlegt, ob sie am Zentralparkplatz zukünftig auch sonntags Gebühren verlangen soll. Abzocke sei das aber nicht, wie die Verantwortlichen betonen.

Am Zentralparkplatz kostet das Parken jetzt schon. Und zwar von Montag bis Samstag.
Am Zentralparkplatz in Tegernsee kostet das Parken jetzt schon. Und zwar von Montag bis Samstag.

Einen kostenlosen Parkplatz in Tegernsee zu finden, ist nicht so einfach. Überall stehen Automaten und Schilder. Oft sind die ersten 30 Minuten frei, danach kostet das Parken. Ob am Bahnhof, in der Rosenstraße, am Bräustüberl oder auf dem Horna-Parkplatz.

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Wie vor zwei Wochen bekannt wurde, will die Stadt zukünftig auch auf dem Lidl-Parkplatz in Tegernsee Süd Gebühren verlangen. Grund seien die vielen Dauerparker, die den Parkplatz tagtäglich nutzen, um nach Rottach zu gehen, erklärte Bürgermeister Peter Janssen. Eine große Wahl hat die Stadt in diesem Fall allerdings kaum. Lidl hatte sich dieses Recht vertraglich zusichern lassen.

Zahlen sprechen gegen Abzocke

Besucher und Einheimische fragen sich trotz allem, ob Parkgebühren für die Stadt ein gern gewähltes Instrument darstellen, um den Haushalt zumindest ein wenig aufzubessern. Dass dieses Argument zumindest in Tegernsee nur bedingt zutreffe, betonte Janssen, ebenfalls vor rund zwei Wochen: „Die Kosten für die Kontrolle und der Ertrag heben sich so gut wie auf.“

Und auch der städtische Rechnungsprüfer und Stadtrat Bernhard Mayer (CSU) konnte dies in der Sitzung des Tegernseer Stadtrates in der vergangenen Woche bestätigen. „Tegernsee erwirtschaftet aus dem Parkraumkonzept nur einen leichten Überschuss“, so Mayer.

Zentralparkplatz: Keine Ausnahmen mehr

Damit der Überschuss insgesamt etwas größer wird, brachte Mayer eine weitere Änderung im Stadtgebiet von Tegernseer ins Spiel. Der Zentralparkplatz solle zukünftig auch sonntags kostenpflichtig werden, so Mayers Idee. Bislang verlange die Stadt dort nur von Montag bis Samstag Gebühren. Die umliegenden Parkmöglichkeiten am Bräustüberl kosten dagegen sieben Tage die Woche.

Der untere Teil des Zentralparkplatzes ist für Kurzzeitparker gedacht.
Der untere Teil des Zentralparkplatzes ist für Kurzzeitparker gedacht.

Zudem zahlt Tegernsee für den Zentralparkplatz einen Betrag an die Eigentümer. Die Neusen KG hat das Gelände mindestens bis zum Jahr 2015 an die Stadt verpachtet. „Die Pacht ist in den vergangenen Jahren gestiegen“, betonte Mayer auf der vergangenen Sitzung. Neben Kurzzeitparkern biete die Stadt im oberen Teil der Anlage auch Park-Abos an.

Insgesamt 80 solcher Stellplätze sind an der Stelle dauerhaft vermietet. Dafür werden 7,50 Euro im Monat fällig. Im Gegensatz zu den Pachtkosten der Stadt sind die Preise fürs Dauerparken aber seit 2007 nicht mehr gestiegen. Daher denken die Verantwortlichen im Rathaus auch hier über eine Anpassung nach. Nun soll sich der Bauausschuss mit dem Thema befassen.

Was das kostenpflichtige Parken anbelangt, ist Tegernsee im Tal dabei in guter Gesellschaft. In Rottach und Wiessee sind Parkautomaten im Ortsgebiet bereits weitverbreitet. Und auch in Kreuth will man in der nächsten Zeit weitere kostenpflichtige Stellplätze installieren. Nur Gmund verzichtet bislang weitestgehend darauf, Geld fürs Parken zu verlangen.

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