„Hick-Hack“ um Bucherweg beendet?

„Um Ihnen die ganze Geschichte von Anfang bis zum Stand heute zu erklären, bräuchte ich mindestens eine halbe Stunde“ so Bad Wiessees Bauamtsleiter Helmut Köckeis. Sichtlich froh darüber, dass das Bauantrags-Hick-Hack am Bucherweg ein Ende hat.

Seit mehreren Jahren liegt der Baugrund rechter Hand der Straße in Richtung der Bucherbauern oberhalb des Söllbachs brach. Genauer gesagt seit 2005. Zwischenzeitlich wurde der Baugrund als freie und kostenlose Parkfläche von Wanderern genutzt. Mittlerweile ist die Fläche mit Gräsern zugewuchert und von einem Bauzaun abgesperrt.

Die zukünftigen Mieter, der noch zu bauenden Mehrfamilien-Häuser werden sicher eine tolle Aussicht auf den See und das gesamte Tegernseer Tal genießen können. Das stand schon vor der Sitzung des Bad Wiesseer Bauausschusses am gestrigen Dienstagabend fest. Wann die Mieter dort einziehen können? Das steht noch in den Sternen.

14 Eigentumswohnungen waren geplant – maximal vier wurden genehmigt

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Auf dem Hanggrundstück sollten ursprünglich drei Wohnhäuser mit 14 Eigentumswohnungen entstehen. Zwischenzeitlich wurde vom Bauherrn, der Bucherweg Immobilien GmbH, ein Vorschlag eingereicht, der nur noch acht Wohnungen vorsah. Ein Stockwerk weniger pro Gebäude, damit es besser ins Landschaftsbild passt.

Der nun durch den Bauausschuss genehmigte Bebauungsplan sieht zwei kleinere Wohnhäuser vor, wobei pro Haus zwei Wohnparteien vorgesehen sind. „Das wird dem Antragsteller nicht gefallen, denn es ist keine einvernehmliche Lösung“, so Helmut Köckeis.

Bucherweg Grundstück
Die Aussicht auf den See und das Tegernseer Tal lässt sich auf diesem Bild erahnen.

Grund für das Bauantrags-Hick-Hack war unter anderem, dass nicht nur die Vorstellungen des Antragsstellers und des Wiesseer Gremiums auseinander gingen.

Eine Rolle spielte auch das Landratsamt Miesbach, das der Immobilien GmbH die Genehmigung zum Bau erteilte. Gegen den Willen der Gemeinde Bad Wiessee.

Landratsamt, Gemeinde, Antragssteller: Alle hatte eigene Vorstellungen

Wiederum mit der Folge, dass die Gemeinde Bad Wiessee eine Veränderungssperre einreichte und so jeglichen Bau verhinderte. „Uns wurden damals im Vorabbescheinigungsantrag unrichtige und nicht ausreichende Angaben und Ausmaße des Baus vorgelegt,“ so Köckeis rückblickend: „Ein Schaugerüst und eine Ortsbegehung zeigt letztlich die tatsächlichen Ausmaße, die viel zu groß dimensioniert waren.“

Abschließend ist noch zu erwähnen, dass sich der Baugrund nahe einer schützenswerten Biotopsfläche (Schluchtenwald) befindet und auch deshalb müsse die „Bebauung so gering wie möglich gehalten werden“, so Köckeis, der auf möglich Bedenken des Bund Naturschutzes verweist.

Der im Gremium gestern beschlossene Bebauungsplan wird jetzt öffentlich ausgelegt. Sämtliche Behörden, der Bauantragssteller selbst sowie das Landratsamt können dazu nochmals Stellung nehmen. Denn erst wenn alle gehört wurden, wird der neuerliche Beschluss rechtskräftig.

Auf das der Hick-Hack tatsächlich ein Ende hat.

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