Ausstellungseröffnung im Mangfallblau Fabrikrestaurant mit hochwertigen Plakatdrucken von Matthias Erhardt

Pünktlich zum Ende der langen Lockdown-Zwangspausen zeigt der Künstler und Grafiker Matthias Erhardt aus Kreuth, selbst entworfene Sehnsuchtsmotive aus dem Tegernseer Land in diffiziler Handarbeit auf diverse exklusive Bögen Gmund Papier zu drucken. Vom 1. Juni bis 31. Juli sind die farbenfroh leuchtenden, außergewöhnlich großformatigen, limitierten Linoldrucke im Mangfallblau Fabrikrestaurant ausgestellt. Sollten es die hoffentlich bald sinkenden Infektionszahlen ermöglichen, planen der Künstler und die Betreiber des Fabrikrestaurants zusammen mit Gmund Papier statt einer Vernissage eine Finissage: Man hofft darauf zum Ende der Ausstellungszeit gemeinsam mit Besuchern die Ausstellung final mit einem kleinen, aber stilvollen Fest krönen zu können. Der Termin wird bekannt gegeben, sobald eine mögliche Realisierung absehbar erscheint.

HINTERGRUND

Zeit für Kunst / Tegernseer Sehnsuchtsorte

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Matthias Erhardt, Mitte 50, Vater von zwei Söhnen und langjähriger Inhaber des Kreativbüros Grafikhaus Tegernsee, zeigt erstmals öffentlich, was er in seinem Atelier daheim in Enterbach im letzten halben Jahr entstehen ließ.  Keine kleinen Spielereien waren dies in letzter Zeit, sondern etwas Großes. Basierend auf einer lang gehegten Idee entwarf Erhardt großformatige Motive angelehnt an den Retrocharme von italienischen und französischen Tourismusplakaten der 60er und 70er Jahre. Zum Gegenstand seiner Skizzen wurden aber nicht etwa die Insel Capri oder exotisch ferne Traumziele, sondern die Sehnsuchtsorte seiner Heimat rund um den Tegernsee. Sein Skitouren-Motiv zeigt beispielsweise den herrlichen Blick auf den Hirschberg, der sich Wandernden tatsächlich an gezeigtem Grat enthüllt. So plakativ vereinfacht die Drucke auch erscheinen mögen, schafft Erhardt es mit Auge und Geschick des erfahrenen Grafikers die Ansichten für Ortskundige eindeutig identifizierbar zu machen.

Großformatige Farblinoldrucke mit mehreren passgenauen Druckplatten

Als Technik entschied sich Erhardt für ein Hochdruckverfahren, das viele womöglich noch aus ihrer Schulzeit kennen: Den Linolschnitt. Mit scharfen Messern werden dabei in eine mit Linoleum beschichtete Platte diejenigen Stellen herausgeschnitten, die später beim Druckvorgang – wie bei einem Stempel – keine Farbe aufnehmen und dementsprechend auch nicht abgeben sollen. Nach dem zeichnerischen Entwurf folgt ergo erst die Übertragung des gespielten Bildes auf die zu bearbeitende Druckplatte. Mit scharfem Gerät werden die Druckflächen freigestellt, mit Farbe versehen und schließlich auf‘s Papier gedruckt. Die Vielfarbigkeit erzeugt Erhardt dabei auf zweierlei Art und Weise: Zum einen hat er gemeinsam mit Elisabeth Birmoser von Gmund Papier für jedes Plakatmotiv eigens einen farbigen Papierbogen ausgewählt – die Grundfarbe des Papiers wird also als kompositorisch mit einbezogen. Zum anderen fertigt er pro Plakat und pro zu druckender Farbe eine eigene, passgenaue Schnittplatte an. Das bedeutet konkret: Es entsteht jeweils eine Druckplatte, die die Flächen in der jeweiligen, gewünschten Farbe stempelt und alle anders farbigen Bereiche frei lässt. Der Papierbogen wird also mehrfach und passgenau per Hand angelegt und per Presse bedruckt. Um das finale Plakat zu generieren, bedarf es hierbei viel Fingerspitzengefühl und Akkuratesse – verrutschen Papier oder Druckplatte bei einem Durchgang, muss mit dem Druck von vorn begonnen werden. 

Gmunder Designpapiere als wichtiges, gestaltendes Moment von Unikaten

Als künstlerischen Mehrwert bezieht Matthias Erhardt bei seinen „handgedruckt“ Plakaten neben Motiv und Farbe auch das Papier bewusst in Prozess und Ergebnis mit ein. Die edlen Papiere aus der Gmunder Papierfabrik haben klingende Namen wie „Used“, „Heidi“, „Colors“, „NoNo“ oder „CottonMix“ und bringen nicht nur ihren Farbton, sondern auch ihre Beschaffenheit und Struktur in die Druckkunstwerke mit ein. Durch die feinen Unregelmäßigkeiten, die durch die Handbedruckung zum Vorschein gebracht werden und somit zu gleichwertigen Akteuren im Rahmen des jeweiligen Kunstwerkes werden, entstehen unreproduzierbare Unikate. Erhardt spielt somit auch mit dem Moment der seriellen ununterscheidbaren Reproduzierbarkeit von Plakaten und Postern im Offsetdruck. Dort muss es in der Regel schnell, maschinell, einheitlich und billig zugehen, was der Künstler Erhardt mit seinen mit Bedacht erstellten, handgedruckten, individuellen und hochwertigen Plakaten freilich unterläuft.

Handgedruckt, ausgestellt, heimgekehrt

Mit dem Mangfallblau Fabrikrestaurant neben der Papierfabrik hat Matthias Erhardt nicht nur das Glück eines wunderbar stilvollen Austellungsambientes für seine Kunstwerke, sondern auch einen höchst bedeutungsvoll aufgeladenen Ort gefunden: Denn die Papiere kommen nach einem Ausflug in sein Atelier quasi wieder an ihren Geburtsort zurück, um sich nach ihrer Metamorphose in neuem Gewand zu zeigen. Die Farben und Strukturen von Werken und Flair im designorientierten Lokal harmonieren in einem stillen Dialog und scheinen wie für einander gemacht. In den Räumlichkeiten erhalten die Plakate den nötigen Raum, um ihre feinstoffliche und ästhetische Wirkung entfalten zu können. Um den Herstellungsprozess sicht- und erlebbar zu machen, wird der Künstler auch eine kleine Dokumentation der Plakat-Entwicklung und des Druckvorgangs sowie einzelne Druckplatten ausstellen. Und weil der umfassend Junggebliebene stets für eine Überraschung zu haben ist, können die Besucher nicht nur die großformatigen Plakate bewundern, sondern auch noch kleinere, freche Druckkunstwerke aus dem Erhardtschen Druckatelier entdecken.

Finissage statt Vernissage

Besondere Umstände verlangen besondere Lösungen und so wird es coronabedingt am 1. Juni keine feierliche Eröffnung im Sinne einer Vernissage geben können. Schließlich sollen die Ansteckungszahlen nun endlich dauerhaft sinken, so dass der Sommer hoffentlich wieder unbeschwertere Zusammenkünfte ermöglicht. Darum peilen der Künstler, Helena und Philipp Aberle vom Mangfallblau Fabrikrestaurant und Event Managerin Elisabeth Birmoser von Gmund Papier gegen Ende des Ausstellungszeitraums eine sogenannte Finissage an. Das für ihre kreative Küche bekannte Gastgeberpaar vom Restaurant hat schon so manch spannende, kulinarische Idee, wie ein solcher Sommerabend zu einem stilvollen Ereignis werden könnte. Ob sich solcherlei Pläne in die Tat umsetzen lassen, hängt natürlich von den Entwicklungen der Infektionszahlen ab und wird bekanntgegeben, sobald eine Realisierung erlaubt ist und möglich erscheint. An Ideen mangelt es Künstler und Kollegen mit Sicherheit nicht!

OTÖNE / ZITATE

KÜNSTLER – Matthias Erhardt

„Natürlich ist es einfacher, auf dünne, glatte, weiße Bögen zu drucken. Aber es war mir eine Herzensangelegenheit, nicht irgendein anonymes Papier in irgendeine Druckmaschine zu schieben, sondern meine Motive auf das Papier zu drucken, das quasi für die ganze Sehnsucht und Liebe steht, die ich mit meiner Tegernseer Heimat verbinde und diese Momente dann auch noch mit einbringt.“

GMUND PAPIER – Elisabeth Birmoser Event Managerin

„Wir freuen uns sehr über diese Ausstellung: Unser Papier wird hier im Mangfallblau präsentiert und interessierte Kunden können hier diese besonderen Papiere in der direkten Anwendung und in künstlerischem Gewand begutachten.“ „Die Papierherstellung ist hier in Gmund am Tegernsee seit 1829 sehr verwurzelt – Tegernseer Motive gedruckt auf unserem Papier – das haben wir natürlich sehr gerne unterstützt! Das Papier trägt ja quasi all die Geschichten in sich, die nun auf ihm als Druck noch einmal Gestalt aufnehmen…“

MANGFALLBLAU – Helena Aberle

„Wir stellen hier gerne Kunst aus. Uns ist wichtig, dass es konzeptuell zum MANGFALLBLAU passt und dass es etwas Besonderes ist. Ein Projekt wie das von Matthias ist wie gemacht für uns! Deshalb freuen wir uns sehr.“

KONTAKT UND INFO

Matthias Erhardt
matthias@enterbach.de
08022- 66 46 86

MANGFALLBLAU 
Helena Aberle
Mangfallblau Fabrikrestaurant
Mangfallstraße 5 · 83703 Gmund am Tegernsee
08022 7500 501
hallo@mangfallblau.com

GMUND Papierfabrik
Elisabeth Birmoser
08022 – 7500616

© Sabine Schreiber Mai 2021 / info@sabineschreiber.com

 

 

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