Gemeinsam gegen das drohende Chaos

Es wird Zeit, die Kleinteiligkeit in Verkehrsfragen hinter sich zu lassen, auf der Suche nach Lösungen für die Verkehrsprobleme am Tegernsee. Mit dem Verkehrsforum wurde 2013 ein wichtiger Baustein gelegt. An diesem muss nun weitergearbeitet werden.

Was das Tal braucht, ist eine gemeinsame Vision. Ein Ziel, auf das sich alle Beteiligten einlassen.

Das Tegernseer Tal steht vor großen Herausforderungen – unter anderem beim Thema Verkehr / Bild: Ludwig Hörth

In den letzten Jahre herrschte vor allem Kleinteiligkeit in den Planungen der einzelnen Talgemeinden. Hier ein Kreisverkehr, da ein Parkhaus. Und sonst? Die Busse irgendwie attraktiver machen und die BOB verbessern. Vielleicht ja irgendwann doch die Umgehungsstraße oder gar die Ringbahn.

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Im Zuge des Verkehrsforums wurde 2013 zwar noch keine gemeinsame Vision erschaffen. Zumindest hat man aber den Grundstein der Bereitschaft gelegt, an einer solchen zu arbeiten. Langfristige Lösungen können nur gefunden werden, wenn sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen und das eine große Ziel für das Tegernseer Tal skizzieren.

Das Tal für oder gegen Autos?

Lautet das Ziel ein für den Autoverkehr optimiertes Tal, sollten alle Mittel in Umgehungsstraßen, Parkhäuser und den generellen Ausbau der Straßen fließen. Will man dagegen den Fahrzeugverkehr im Tal verringern, müssen die Alternativen zum Auto vorangetrieben werden. Busse, BOB, vielleicht sogar die Ringbahn oder „Park and Ride“-Möglichkeiten weit vor der Kreuzstraße.

Gerade bei diesen langfristigen Zielen herrscht aber noch große Uneinigkeit unter allen Beteiligten. Es wird Geld für das größte Parkhaus im Tal zurückgelegt, während gleichzeitig offen über die Realisierbarkeit der Ringbahn nachgedacht wird. Die BOB versucht, den Takt zu verdichten, während die RVO mit ihren Bussen weder Bedarf noch eine Möglichkeit sieht, Anschlussverbindungen zu schaffen.

Kleinteiligkeit verhindert gemeinsame Lösung

Dahinter steckt weder Kalkül noch Boshaftigkeit der Beteiligten. Trotzdem ist die Verkehrsplanung im Tegernseer Tal noch weit entfernt von einem einvernehmlichen Miteinander. Zugegeben, das Thema ist komplex und schwierig und nicht von heute auf morgen zu lösen.

Vor allem aber ist es zu groß, um es auch in den kommenden Jahren weiterhin planlos anzugehen. Es wird endlich Zeit für eine gemeinsame Vision. Die oberste Frage muss dabei auch 2014 wieder lauten: Wollen wir das perfekte Tal für den Autoverkehr, oder wollen wir ein Tal mit möglichst wenig Autos?

Erst wenn an diesem Punkt Einigkeit herrscht, wird sich die eine Vision entwickeln lassen, die sinnvoll die Weichen für die nächsten Jahrzehnte stellt, um das drohende Verkehrschaos doch noch abzuwenden.

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