Bad Wiessee als schlechtes Vorbild?

Der Gast ist König. Ein Überblick über das Bettenangebot im Tal entscheidend, um ihn zu halten. Damit sich die Touristen auch außerhalb der Öffnungszeiten der Tourist-Informationen einen Überblick verschaffen können, sind an allen TIs Terminals mit einem Touchscreen angebracht.

Geht es nach der TTT, sollen diese durch neuere Geräte ersetzt werden. Die Kosten müssten dann die Gemeinden tragen, Gästehäuser einen Jahresbeitrag abrücken. Doch das System scheint noch nicht ganz ausgereift zu sein.

Bislang gab es in den Talgemeinden nur diese Tourismus Terminals. Geht es nach der TTT soll sich das ändern

Die derzeit im Außenbereich aller TIs angebrachten Bildschirme waren am Dienstag auch Thema in der Sitzung des Rottacher Gemeinderates. Der Grund: Es gibt neue Geräte mit verbesserter Funktionalität, und die Gemeinde überlegt, eben dieses Gerät anzuschaffen.

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In Bad Wiessee ist dies bereits geschehen, dort wurde neben dem alten Infobildschirm auch gleich das neue Gerät angebracht. Insgesamt 14.500 Euro haben sich die Wiesseer das kosten lassen.

Ein neues Terminal für alle Gemeinden?

Der Vorteil zu den alten Geräten: die Übernachtungsangebote in Wiessee wie auch im gesamten Tal werden hier noch detaillierter aufgelistet und grafisch besser dargestellt. Zudem sei das System tagesaktuell, so Petra Berger von der TTT, die zu bedenken gibt:

Es werden aber weiterhin nur die angezeigt, die auch das Buchungssystem „imweb“ nutzen.

Diesen Service lässt sich die TTT gut bezahlen. Will ein Gästehausbetreiber auch im Rahmen der neuen Geräte in vollem Umfang präsent sein und die Vorzüge nutzen, muss er eine jährliche Gebühr an die TTT abdrücken.

Diese ist nach Bettenzahl gestaffelt. Während ein Betrieb mit höchstens acht Betten insgesamt 108 Euro im Jahr bezahlt, werden bei einem Hotel mit mehr als 90 Betten schon 686 Euro fällig. Ist man nicht bereit, diese Gebühr zu entrichten, gibt es auch im neuen Gerät die Möglichkeit, ohne Bild und nähere Erläuterung aufgelistet zu werden. Dieser Service sei dann kostenlos, so Berger.

Fragwürdige Umsetzung in Bad Wiessee

In Bad Wiessee wurde das neue Terminal zwar installiert, das alte existiert aber sozusagen nebenher weiter. „Aufgrund des großen Platzangebots und der Tatsache, dass oft mehrere Personen gleichzeitig das Terminal benutzen wollen, hat man sich in Wiessee entschieden, beide Automaten zu behalten“, so Bergers Erklärung.

Der Haken dabei: Im neuen Terminal werden in Bad Wiessee tatsächlich nur die Anbieter aufgelistet, die der TTT den jährlichen Beitrag zahlen. Alle anderen sind nur im alten Automaten zu finden. „Derzeit nutzen rund 70 der 196 Wiesseer Gastgeber das neue Angebot“, so Sandra Kern, Leiterin der Touristinfo Bad Wiessee. Die übrigen seien demnach weiterhin nur im alten Terminal zu finden.

In Bad Wiessee wurde das alte (rechts) und das neue (links) Terminal nebeneinander installiert

Dass dies für Touristen nicht optimal ist, muss auch Kern eingestehen. Mittelfristig soll es in Bad Wiessee aber dennoch bei der jetzigen Lösung bleiben. „Wir wollen ja auch den übrigen Anbietern einen Anreiz bieten, im neuen Terminal präsent zu sein“, so Kern weiter.

Andere Lösung muss möglich sein

Die Rottacher wollen dem Beispiel der Nachbargemeinde so offenbar nicht folgen. „Eine solche Doppellösung kommt für uns nicht infrage“, so Bürgermeister Franz Hafner auf der letzten Gemeinderatssitzung. Dabei überlegt auch die Gemeinde ernsthaft, ein neues Terminal anzuschaffen.

Wenn, dann würde man es aber als Ersatz für das alte installieren. Darüber hinaus hat Hafner laut eigener Aussage darauf bestanden, dass in diesen neuen Terminals neben den zahlenden Anbietern auch die nicht zahlenden zumindest erwähnt werden.

Das war eine ausdrückliche Forderung von mir, ansonsten werden wir das Gerät nicht beschaffen.

Dass dies technisch möglich ist, bestätigt uns auch Petra Weber von der TTT auf Nachfrage: „Wenn es gewollt ist, werden in dem neuen Gerät auch die aufgelistet, die keinen jährlichen Beitrag zahlen. Diese werden dann aber nur genannt.“

In Rottach hat man die Entscheidung über die Anschaffung des neuen Gerätes vorerst vertagt. Auf Wunsch mehrerer Gemeinderäte werden zunächst alle Bettenanbieter angeschrieben und gefragt, ob sie für eine umfangreiche Präsenz in dem neuen Terminal auch zahlen würden.

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