Seepromenade Bad Wiessee: Quo Vadis?

Michael Herrmann nimmt auch die Wiesseer Jugendlichen in die Pflicht

Ergänzung vom 05. Mai / 12:26 Uhr
Zur Wiesseer Seepromenade gab es einen interessanten Leserkommentar, der speziell auf die Probleme der Jugend eingeht. Diese lesenswerte Meinung möchten wir an dieser Stelle nochmal hochholen.

Gleichzeitig haben wir jedoch auch im Wiesseer Rathaus angefragt, wie dort denn das kontroverse Thema gesehen wird. Die Antwort von Geschäftsleiter Michael Herrmann haben wir weitere unten – als Antwort auf den “Leserbrief” – ebenfalls veröffentlicht:

Kommentar Wiesseer Jugendl. vom 04. Mai:
“Also ich finde unser Gemeinderat sagt viel über die Verschönerung Bad Wiessees. Sind gute Ideen doch werden sie einfach schlecht in die Tat umgesetzt oder gar nicht.

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Was mir noch aufgefallen ist, dass die Gemeinde ja eigentlich kein Geld mehr hat und trotzdem kommt immer wieder was neues, was der Ort nicht braucht. Wenn dann sollte sich der Ort auch mal mehr auf seine Jugend konzentrieren, denn wie es so schön heisst sind WIR ja die Zukunft. Doch für Jugendliche ist kein Platz mehr im Finanzplan. Früher hatten wir wenigstens noch den Bolzplatz auf der Querer Wiesn, doch der musste für die Neubauten weichen und bis heute steht kein Haus auf dieser Wiese. Auch die Spielarena konzentriert sich eher auf die Kinder.

Und dann werden wir blöd angemacht, weil welche an der Seepromenade gammeln oder woanders im Ort. Wir werden überall vertrieben auch wenn es viele gibt die einfach nur einen Treffpunkt haben wollen. Aber wenn man bei der Gemeinde anfragt kommt immer ja es kommt was und entweder kommt nichts oder nur was für Kinder.

Es sollte endlich mal etwas sinnvolles im Ort passieren.
Mfg Wiesseer jugendl.”

Hier die offene und aus dem Grund auch sehr lesenswerte Antwort von Michael Herrmann, Geschäftsleiter im Wiesseer Rathaus:

“Es ist nicht ganz richtig, was der jugendliche Schreiber schreibt.

Neben den attraktiven Angeboten für Jugendliche an den Abenden des Freitag und Samstag in der Spielarena gibt es auch noch das „Planet X“, eine talweite Einrichtung für Kids und Jugendliche.

Unabhängig davon haben wir in Wiessee in den letzten beiden Jahren auch versucht viel auf die Beine zu stellen mit den Teens.

Gerade ich habe mich hier, sehr oft auch in meiner Freizeit, mit den Jugendlichen getroffen und gemeinsam mit ihnen einen Treffpunkt ausgesucht auf aufgebaut.

Leider hat dieser Rückzugspunkt zwei Tage nachdem er fertiggestellt wurde gebrannt. Jegliches Engagement unserer Seite wurde immer wieder mit Randale und Vandalismus gedankt, in erster Linie durch Sachbeschädigung am Jodschwefelbad, Anpöbeln und Erschrecken unserer Gäste an der Seepromenade und Vermüllung eben dieser.

Die Probleme gingen soweit dass sogar vereinzelt Platzverweise für alle öffentlichen Bereiche ausgesprochen werden mussten.

Frau Ruis, die Kreisjugendpflegerin, hat sich hier auch stark engagiert, ebenso unsere Jugendbeauftragten Birgit Trinkl und Karl Krenn, welcher ja gemeinsam mit den Jugendlichen den Skater-Park gebaut und somit einen weiteren Hot-Spot für Jugendliche geschaffen hat.

Sicher kann das Angebot für Jugendliche noch optimiert werden, die Gemeinde hat hier immer ein offenes Ohr. Vielleicht organisieren sich auch die Jugendlichen und kommen auf uns zu?

Auch wenn wir beim letzten Versuch ziemlich enttäuscht wurden kann dennoch ein weiterer Anlauf geplant werden. Aber wenn mit uns keiner spricht sondern nur über die Plattform eines Mediums können wir auch nichts machen…

Die Devise muss ganz klar lauten: Miteinander reden, nicht übereinander!”

Ursprünglicher Artikel vom 03. Mai
Gastbeitrag: “Bad Wiessee – Quo Vadis?” – Eine Frage, der ich aufgrund der ständigen Schlagzeilen über Bad Wiessee und die dortige Kurpromenade einmal nachgehen wollte. Die immer wiederkehrenden Schlagzeilen in den verschiedensten Pressemedien sind ähnlich, sagen aber letztendlich doch nichts aus.

“Bad Wiessee bald in neuem Glanz: Die Seepromenade wird verschönert” oder “Wiesseer Seepromenade: Bis der Glanz kommt braucht es noch eine ganze Weile”. Es wird ständig viel geschrieben, aber wie sieht es dort wirklich aus? Und noch wichtiger: Was hat sich wirklich verändert in den letzten zwei Jahren?

Vor genau zwei Jahren bin ich einmal die Seepromenade entlang gegangen und habe alles fotografiert, was mir so ins Auge stach. Auf Grund der verstärkten Diskussionen in der letzten Zeit fielen mir die damals gemachten Fotos wieder ein und ich dachte mir: Mal sehen was sich so in zwei Jahren verändert hat?

Ich habe mich bemüht die Bilder möglichst aus der gleichen Perspektive zu machen, um den Vergleich so realistisch wie möglich zu zeigen. Eine Wertung zu den Veränderungen oder Nicht-Veränderungen möchte ich mir hier ersparen, denn die Bilder sprechen für sich selbst.

Wie ist eure Meinung? Wurde in den letzten zwei Jahren genug getan, um das “Schmuckstück Seepromenade Bad Wiessee” vorzeigbar zu machen oder nicht?

Die Müllbehälter an der Seepromenade – so weit alles beim Alten.

Die Sitzgelegenheit am Kinderspielplatz wurde ausgetauscht – wirklich schön?

Die Brücke über den Zeiselbach – ebenfalls wie vor zwei Jahren.

Wenigstens die Betonfüße der kaputten Bank wurden entfernt.

dito. – hätte man nicht eine neue Bank aufstellen können?

Spielgerät – funktioniert noch

Das neue Toilettenhäuschen – mittlerweile das Prachtstück der Seepromenade.

Blumenbeet beim Toilettenhäuschen – vorher Frühlingsblumen, jetzt etwas pflegeleichter?

Duft- und Tastgarten – vorher kaum lesbar (war ja auch Blindenschrift), jetzt gar nicht mehr da.

Ein Stilleben – damals und heute.

Der Pavillon an der Seepromenade – Die Regenrinne wurde versetzt, dafür wurde die Uhr entfernt. Braucht man ja auch nicht.

Regenrinne weg – Bohrlöcher noch da.

Die Flecken am Boden vom Seefest anno dazumal sind hartnäckig.

Aus vier mach zwei – wird selbst bei den Parkbänken gespart oder sind die anderen schon so abgenutzt und häßlich, dass man sich schon gar nicht mehr traut alle aufzustellen?

Auch an anderer Stelle werden die noch älteren Holzbänke verwendet.

Aussenschach scheint einen neuen Anstrich bekommen zu haben – hoffentlich beschwert sich die Sparkasse nicht, dass ihr Logo nicht mehr zu sehen ist.

Der kaputte Tisch wurde zwar ausgetauscht, aber so richtig schön ist das auch nicht, oder?

Der Laternenfuß direkt am See hat einen neuen Anstrich bekommen.

Ein Spielgerät wurde erneuert.

An den Laternen hängen nach wie vor noch Drähte und Kabel – weiß jemand wofür?

Die Braille-Büste wurde gereinigt!

Blumenkästen weg, Blumenkübel hin. Aber die Löcher von den Schrauben müssen als Deko bleiben!

Dieser Beitrag ist von den Machern von mein-tegernsee verfasst und wir hier als Gastbeitrag veröffentlicht.

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