Badepralinen und Fußabstreifer

Der Einzelhandel reibt sich die Hände, der Gatte schwitzt: Heute ist Valentinstag. Bei Männern in etwa so beliebt wie Allerheiligen, gibt es auf diesen „Feiertag“ doch mannigfaltige Perspektiven. Und unsere rettenden Ideen.

Die geschicktesten Verweigerer dringen gar nicht zum amourösen Kern des 14. Februars vor, sondern erschlagen alles gleich mit der alten Beweisführung: Wenn dann heisst es “Ffalentin”, und nicht “Walentin”. Vater heißt ja auch nicht Water. Und überhaupt sei dieser Tag ein Artefakt, eine einzig schwachsinnige Idee, unbrauchbares Zeug mit weihnachtskugelgroßem Geherze zu behängen, um dem nebligen Februar etwas Leidenschaft abzutrotzen. Bestimmt eine Erfindung der Amerikaner.

Nun, so ganz stimmt es nicht:

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Der Valentinstag ist in der Tat schon eine Weile der Tag der Liebenden – eigentlich der Gedenktag  des beherzt enthaupteten Märtyrers und Bischofs Valentin von Terni (Quasi Italiener). Hingerichtet wurde er dafür, weil er sich erdreistete, unter anderem römische Soldaten nach christlichem Ritus zu trauen. Das war damals nicht so gern gesehen.

Auch katholisch gemacht hat der Japaner seine Frau – da ist es SIE, die IHM etwas schenkt an diesem Tage. Meistens Schokolade. Besser als nichts.

Von der Not der Muffel

Eine Extrawurst brät man mal wieder in Saudi-Arabien, ein Land ausgesprochener Valentinstagsmuffel: Dort sind Rosen und andere valentinsbrauchbare Dinge um den 14. Februar nicht verfügbar bzw. deren Verkauf streng verboten, sonst Kopf ab! Wie sich doch Geschichte wiederholt.

Von ähnlich rigorosen Valentinstagsbräuchen dürfte der einheimische Muffel nur träumen, wenn er sich gegen Mittag doch noch mit einem nagenden Gewissen aufmacht, schon an Migräne leidend von den grellroten Schaufenstern. Parfüm weiß er nicht, Wäsche kann er nicht und sich was einfallen lassen will er nicht. Für Blumen ist es zu spät und einen Tisch für den Abend reservieren will er auch nicht, weil da sind nur Affen dann.

Gut, dass es unsere todsicheren Last-Minute-Tipps gibt:

  • Die Bettseite der Liebsten mit Babybel-Käseschalen auslegen. Sieht aus wie Rosenblätter.
  • Sie mit tiefgefrorenen Gänseblümchen vom Vorjahr zum Staunen bringen.
  • Rote Lebensmittelfarbe und Zuckerperlen in den Spülkasten des WCs geben.
  • Den Fußabstreifer herzförmig zuschneiden.
  • Die Semmeln vom Vortag vierteln und in pinke Cupcakes-Formen pressen. Die ganz Leidenschaftlichen verzieren die netten Häppchen noch liebevoll mit etwas Senf und jeweils einer Himbeere.
  • Romantische Badepralinen ganz leicht selbst herstellen: Paprikapulver und etwas Katzenstreu mit Butter vermengen und zu herzigen Kugeln drehen.
  • Blumen kommen immer von Herzen. Ein Foto von Blumen auch!
  • Süße Überraschung: Mohrenköpfe unter den Sofakissen verstecken.
  • Die Worte „LOVE“ oder „LOVE LOVE LOVE“ lassen sich prima aus rosa Vorderschinken ausschneiden und als raffinierte Girlande über einem Ort anbringen, der beiden ganz, ganz viel bedeutet.
  • Ihr einen Gutschein für „mehr Zeit mit den Kindern“ schenken.

In diesem Sinne einen friedlichen Valentinstag wünscht Ihnen allen

Die Stimme.

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